Camerarius, Idem (sc. lectori). Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν (Inc.), 1536
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0197 |
Zitation | Idem (sc. Ioachimus Camerarius Quaestor lectori). Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε (Inc.)., bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.12.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0197 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Idem (sc. Ioachimus Camerarius Quaestor lectori). Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε (Inc.). |
Kurzbeschreibung | Geleitepigramm in vier elegischen Distichen. Das Gedicht auf den Weingenuss ist in spezifisch griechischer Denk- und Ausdrucksform gehalten. Es korrespondiert hierin mit dem lateinischen Gedicht. |
Erstnachweis | 1536 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Gesichert (Kolophon). Die Datierung des einleitenden Briefes des Vincentius Obsopoeus an Johannes Hartung (mense Ianuario, anno M.D.XXXVI) ermöglicht keine weitere Einschränkung. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | Epigramm |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | Opsopoeus, De arte bibendi, 1536 |
Überliefert in | |
Druck | Opsopoeus, De arte bibendi, 1536; Opsopoeus, De arte bibendi, 1537; Camerarius, Epistolae doctorum, 1568, Bl. T1v; Opsopoeus, De arte bibendi, 1578; Opsopoeus, De arte bibendi, 1582 |
Erstdruck in | Opsopoeus, De arte bibendi, 1536 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A1v |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
geehrte Person | Vincentius Opsopoeus |
Incipit | Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 3.12.2020 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0197 |
Zitation | Idem (sc. Ioachimus Camerarius Quaestor lectori). Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε (Inc.)., bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.12.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0197 |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Idem (sc. Ioachimus Camerarius Quaestor lectori). Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε (Inc.). |
Kurzbeschreibung | Geleitepigramm in vier elegischen Distichen. Das Gedicht auf den Weingenuss ist in spezifisch griechischer Denk- und Ausdrucksform gehalten. Es korrespondiert hierin mit dem lateinischen Gedicht. |
Erstnachweis | 1536 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Gesichert (Kolophon). Die Datierung des einleitenden Briefes des Vincentius Obsopoeus an Johannes Hartung (mense Ianuario, anno M.D.XXXVI) ermöglicht keine weitere Einschränkung.
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Schlagworte / Register | Epigramm |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | Opsopoeus, De arte bibendi, 1536 |
Überliefert in | |
Druck | Opsopoeus, De arte bibendi, 1536; Opsopoeus, De arte bibendi, 1537; Camerarius, Epistolae doctorum, 1568, Bl. T1v; Opsopoeus, De arte bibendi, 1578; Opsopoeus, De arte bibendi, 1582 |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
geehrte Person | Vincentius Opsopoeus |
Incipit | Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 3.12.2020 |
Inhaltsverzeichnis
Widmung und Entstehungskontext
Das Gedicht dient als Einleitungsgedicht zu Opsopoeus' "De arte bibendi" und bildet eine Einheit mit dem vorausgehenden lateinischen Gedicht.
Aufbau und Inhalt
Gedicht auf den Weingenuss in spezifisch griechischer Denk- und Ausdrucksform. Besonders fällt die Betonung der menschlichen Affektstruktur auf, die vor allem an Homer erinnert, jedoch ebenso an die philosophische Literatur denken lässt (φρεσὶ, θυμὸς ἐνὶ στήθει πρόφρων δύναμις, ἐν ἀβλήχρῳ σώματι δαμναμένη). Die Vorstellung vom Weingenuss als einer "Krankheit der guten Männer" (ἀγαθῶν ἀνδρῶν νόσος) geht auf Aristophanes ("Wespen" 80; hier χρηστῶν) zurück. Es korrespondiert hierin mit dem vorausgehenden Gedicht, das sich in Sprache und Denkwelt spezifisch lateinisch gibt.
Text
Θαρσεῖθ' ὅσσ' ἀγαθῶν ἀνδρῶν νούσῳ κατέχεσθε
- καὶ στρεβλόπαιν ἱλαραῖς φρεσὶ φιλεῖτε μέθην.
εἰ μὲν θυμὸς ἐνὶ στήθει πρόφρων δύναμις δὲ
- λείπετ' ἐν ἀβλήχρῳ σώματι δαμναμένη,
τοίης Νικητὴς δεινῆς πόρε φάρμακα τέχνης
- ὥστ' ὑμέας ἀδεῶς οἰνοποταζέμεναι.
μή τινα νῦν δείσητε μέγαν σμικροὶ θρασὺν ἄνδρα,
- τέχνῃ παῖς ἵππον ποσσὸν ὁποῖος ἐλᾷ;
Übersetzung
Alle, die ihr von der Krankheit der guten Männer ergriffen werdet, seid zuversichtlich und liebet frohen Mutes den Rausch, der auf gekrümmten Füßen daherkommt. Wenn zwar das Verlangen in der Brust voranstrebt, die Kraft jedoch gebändigt im schwachen Körper zurückbleibt, dann, Gewinn-zenz, gieße aus die Heilmittel einer Kunst, die so mächtig ist, dass ihr bedenkenlos Wein trinken könnt. Jetzt sollt ihr, die ihr klein seid, keinen großen, ungestümen Mann mehr fürchten; denn kann nicht mit Kunst ein auch noch so schwaches Kind ein auch noch so großes Pferd ziehen?
Textkritisches
Der griechische Text wurde sowohl für die zweite Auflage von 1537 als auch für die späteren von 1578 und 1582 auf sprachliche Fehler hin korrigiert.
- v.2 στρεβλόπαιν: wohl von στρεβλό-πους, πουν, gen. ποδος: krummfüßig. Die Form στρεβλύπουν (Edition 1537) bringt keine Verbesserung.
- v.2: statt καὶ στρεβλόπαιν: οἰνώδη θ' (Ausgabe 1568).
- v.3 δὲ: Die Emendation zu τε (Ausgabe 1582) löst den Kontrast μὲν - δὲ auf.
- v.5-6: τοίης νικήτης τέχνης τάδε φάρμακα πάσιν / θῆκεν ὑμῖν (Ausgabe 1568).
- v.6: Textvariante zu ὥστ' ὑμέας: θῆκεν ὑμῖν (Ausgabe 1568).
- v.7: Punkt (.) am Ende des Verses (Ausgabe 1568).
- v.8 ἐλᾷ: 3. Pers. Sg. Ind. Fut. (Ausgabe 1568 und 1582).
Überlieferung
Siehe Anmerkungen zur Überlieferung in Camerarius, Lectori. Hoc viso Ebrietas (Inc.), 1536.
Forschungsliteratur
- Schultheiß 2020 S. 163-166 (Text, deutsche Übersetzung, Interpretation)