Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.15351 August 1535 JL

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Werksigle OCEp 1465
Zitation Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535, bearbeitet von Marion Gindhart (19.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1465
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Teil B, A2r-A3v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Wilhelm von Laubenberg zu Wagegg
Datum 1535/08/01
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Der Widmungsbrief datiert "Cal. August. Anni (...) M.D.XXXV."
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Etsi animus non erat, cum dedissem excudendum typis aeneis Graecum codicem Ptolemaei
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Camerarius, Ptolemaei Quadripartitum (lat.), 1535
Kurzbeschreibung Camerarius habe seine (Teil-)Übersetzung der "Tetrabiblos" und seine Anmerkungen zum griechischen Text lediglich auf vielfältiges Drängen herausgegeben. Er verweist auf seine Schwierigkeiten mit den genethlialogischen Ausführungen des Ptolemaios. Aus den Büchern 3 und 4 gebe er nur einige wenige Übersetzungsproben. Beigefügt habe er zudem zwei astrologische Werke, die er von Schöner zur Herausgabe erhalten habe (von Guarimberti und Ludovicus de Rigiis).
Anlass
Register Astrologie; Widmungsbrief; Biographisches; Werkgenese; Übersetzung; Araberkritik; Übersetzungstheorie; Nachlass (Regiomontan); Bibliotheken (zeitgenössisch)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 19.02.2020
Werksigle OCEp 1465
Zitation Camerarius an Johann Wilhelm von Laubenberg, 01.08.1535, bearbeitet von Marion Gindhart (19.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1465
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Ptolemaios, Tetrabiblos, 1535
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Teil B, A2r-A3v
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Wilhelm von Laubenberg zu Wagegg
Datum 1535/08/01
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Der Widmungsbrief datiert "Cal. August. Anni (...) M.D.XXXV."
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Etsi animus non erat, cum dedissem excudendum typis aeneis Graecum codicem Ptolemaei
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Camerarius, Ptolemaei Quadripartitum (lat.), 1535
Kurzbeschreibung Camerarius habe seine (Teil-)Übersetzung der "Tetrabiblos" und seine Anmerkungen zum griechischen Text lediglich auf vielfältiges Drängen herausgegeben. Er verweist auf seine Schwierigkeiten mit den genethlialogischen Ausführungen des Ptolemaios. Aus den Büchern 3 und 4 gebe er nur einige wenige Übersetzungsproben. Beigefügt habe er zudem zwei astrologische Werke, die er von Schöner zur Herausgabe erhalten habe (von Guarimberti und Ludovicus de Rigiis).
Register Astrologie; Widmungsbrief; Biographisches; Werkgenese; Übersetzung; Araberkritik; Übersetzungstheorie; Nachlass (Regiomontan); Bibliotheken (zeitgenössisch)
Datumsstempel 19.02.2020


Regest

Camerarius verweist darauf, dass er seiner Ptolemaios-Edition eigentlich nicht seine Übersetzung hatte beigeben wollen. Er sei dann jedoch zahlreichen Aufforderungen gefolgt und habe Übersetzung und Anmerkungen publiziert. Allerdings habe er nicht alle Bücher der "Tetrabiblos" übersetzen können und sich zunächst gescheut, diesen 'Rumpf' der Öffentlichkeit im Druck zu präsentieren. Andere sollten sich dadurch nun aufgefordert sehen, sich an die Übersetzung des ganzen Werkes zu machen. Er selbst habe insbesondere mit den genethlialogischen Ausführungen des Ptolemaios (in den Büchern 3 und 4) große Schwierigkeiten und habe auch keine große Hoffnung, sie verstehen zu können, außer der Zufall spiele ihm noch ähnliche Texte in die Hand. Auch Pontanus habe sich mit vielen Stellen des Ptolemaios abgemüht, obwohl ihn die Kenntnis neuplatonischer Texte sowie Erläuterungen eines unbenannten Autors dazu mit Spezialwissen versehen hätten. Camerarius' Schwierigkeiten mit dem Text seien nicht ausgangssprachlicher Art, sondern resultierten vor allem daraus, dass sich die Lehren des Ptolemaios von den jetzt kursierenden, allein auf der arabischen Tradition basierenden unterschieden und die arabischen Übersetzungen griechischer astrologischer Werke (und so auch der "Tetrabiblos") sprachlich wie inhaltlich problematisch seien (ut vix paucissima de iis recte cognosci potuerit, A2v). Auch Firmicus sei hier wenig hilfreich; Manilius habe er punktuell beiziehen können. Er hoffe deswegen auf Nachsicht sowohl für die vollständige Übersetzung der Bücher 1 und 2, als auch für die nur partiellen Übertragungen aus den Büchern 3 und 4. Ziel sei es gewesen, Ptolemaios sinngemäß zu übersetzen (Hoc tamen spero me consecutum, ut Ptolemaei sententiam expresserim, A3r). Herausgegeben habe er zudem zwei astrologische Werke, die er von Johannes Schöner erhalten habe ("De radiis et aspectibus planetarum" von Matthaeus Guarimbertus (frühes 15. Jh.) und die "Aphorismi astrologici" von Ludovicus de Rigiis (spätes 15. Jh.)). Johann Wilhelm, der sich der Astrologie intensiv widme, sei der ideale Adressat der Schrift und habe bereits Schriften von Peter Apian und Johannes Schöner gewidmet bekommen.

(Marion Gindhart)

Anmerkungen

Eine Nebenbemerkung am Ende des Briefes indiziert, dass sich Camerarius Anfang August in den Umzugsvorbereitungen nach Tübingen befand (inter apparatus discessionis nostrae e Norico, A3v).

Forschungsliteratur

Zu Johann Wilhelm von Laubenberg vgl. Diemer, Dorothea: Zur Verwahrgeschichte des Codex Argenteus Upsaliensis im 16. Jahrhundert: Johann Wilhelm von Laubenberg zu Wagegg. In: ZfdA 139.1 (2010), S. 1-25.