Gerbel an Camerarius, 05.02.1535
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 0289 |
---|---|
Zitation | Gerbel an Camerarius, 05.02.1535, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (28.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0289 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10368, Nr. 106 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M4r-M5r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Nikolaus Gerbel |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/02/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Straßburg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Toto fere anno nullas a te literas accepi |
Link zur Handschrift | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Empfehlungsschreiben; Editionsphilologie |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 28.06.2022 |
Werksigle | OCEp 0289 |
---|---|
Zitation | Gerbel an Camerarius, 05.02.1535, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (28.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0289 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10368, Nr. 106 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M4r-M5r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Nikolaus Gerbel |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/02/05 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Straßburg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Toto fere anno nullas a te literas accepi |
Link zur Handschrift | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Empfehlungsschreiben; Editionsphilologie |
Datumsstempel | 28.06.2022 |
Zielort mutmaßlich. In den Text des hs. Briefes wurde an einer Stelle redaktionell eingegriffen.
Regest
Gerbel habe nun schon fast ein Jahr lang keinen Brief mehr von Camerarius erhalten. Ein hiesiger Bekannter habe ihm berichtet, Camerarius habe ein heftiges Beinleiden und sein ganzer Körper sei geschwächt.
Er empfinde tiefes Mitleid mit Camerarius um seiner selbst als auch um der Wissenschaft willen. Schon hätten nämlich Euripides und Aischylos Hoffnung gefasst, dass es ihnen - nach dem Vorbild des (von Camerarius edierten) Sophokles - künftig besser gehen werde (d.h. dass sie von ihm herausgegeben würden). Camerarius möge ihnen bitte seine Hilfe nicht verweigern, denn neulich habe Gerbel den Kommentar des Camerarius zu den Sophoklestragödien mit großen Vergnügen gelesen. Er wünschte sich nämlich, dass die alten und in vielen Bereichen gelehrten Dichter auf jene Weise erklärt würden. Würde Gerbel über dieselben Fähigkeiten wie Camerarius verfügen, gäbe es für ihn keine Tätigkeit, mit der er allen Gelehrten größeren Nutzen zu bringen wünschte. Camerarius möge auf diesem Weg weiter erfolgreich voranschreiten.
Neulich sei Gerbel von dem heftigen Wunsch ergriffen worden, die Kommentare zu alten Dichtern zu sehen, allen voran (Tzetzes') Kommentar (zur Alexandra) des Lykophron, weil dieser sehr seltene Erzählungen enthalte, die ihn schon sehr lange interessierten. Gerbel hatte geglaubt, dass die Offizin des Aldus (Manutius) dereinst den Kommentar publizieren werde, doch bisher habe er nichts Derartiges gesehen. Camerarius möge ihm bitte mitteilen, falls er eine Edition kenne. Er würde viel lieber persönlich über diese und andere Studien mit Camerarius sprechen, aber eine Reise lasse sich nicht leicht bewerkstelligen. Er bitte daher um einen ausführlichen Brief. Camerarius solle schreiben, ob er Studien zu diesem Thema angestellt habe.
Empfehlung Ulrich Wendenheymers, des Stadtschreibers (scriba) der Stadt (Nürnberg).
Lebewohl. Camerarius möge ihm bitte künftig mehr über seine poetischen Bestrebungen mitteilen. Allein sie vermöchten nämlich den menschlichen Geist vom Boden zu erheben und zu den Gestirnen hinaufzuführen.
PS: Gerbel habe den von Camerarius an (Johann) Herwagen adressierten Brief einem zuverlässigen Mann (unbekannt) übergeben, der Geschäfte für Herwagen tätige. Gerbel sei bereit, Camerarius auch in anderen wichtigeren Dingen zu unterstützen, da er sich so sehr um ihn verdient gemacht habe. Camerarius möge bitte ihm auch mitteilen, ob er den restlichen Sophokles und Euripides vollendet habe. Erneutes Lebewohl.
(Manuel Huth)