Gerbel an Camerarius, 05.02.1535

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Gerbel an Camerarius, 04.09.15324 September 1532 JL
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Gerbel an Camerarius, 31.03.153031 März 1530 JL
 Briefdatum
Gerbel an Camerarius, 05.02.15355 Februar 1535 JL
 Briefdatum
Gerbel an Camerarius, 15.05.153615 Mai 1536 JL
Gerbel an Camerarius, 01.08.15371 August 1537 JL
Gerbel an Camerarius, 23.10.153723 Oktober 1537 JL
Werksigle OCEp 0289
Zitation Gerbel an Camerarius, 05.02.1535, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (28.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0289
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 106
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. M4r-M5r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Nikolaus Gerbel
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1535/02/05
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Toto fere anno nullas a te literas accepi
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Empfehlungsschreiben; Editionsphilologie
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 28.06.2022
Werksigle OCEp 0289
Zitation Gerbel an Camerarius, 05.02.1535, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (28.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0289
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 106
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. M4r-M5r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Nikolaus Gerbel
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1535/02/05
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Toto fere anno nullas a te literas accepi
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Empfehlungsschreiben; Editionsphilologie
Datumsstempel 28.06.2022


Zielort mutmaßlich. In den Text des hs. Briefes wurde an einer Stelle redaktionell eingegriffen.

Regest

Gerbel habe nun schon fast ein Jahr lang keinen Brief mehr von Camerarius erhalten. Ein hiesiger Bekannter habe ihm berichtet, Camerarius habe ein heftiges Beinleiden und sein ganzer Körper sei geschwächt.

Er empfinde tiefes Mitleid mit Camerarius um seiner selbst als auch um der Wissenschaft willen. Schon hätten nämlich Euripides und Aischylos Hoffnung gefasst, dass es ihnen - nach dem Vorbild des (von Camerarius edierten) Sophokles - künftig besser gehen werde (d.h. dass sie von ihm herausgegeben würden). Camerarius möge ihnen bitte seine Hilfe nicht verweigern, denn neulich habe Gerbel den Kommentar des Camerarius zu den Sophoklestragödien mit großen Vergnügen gelesen. Er wünschte sich nämlich, dass die alten und in vielen Bereichen gelehrten Dichter auf jene Weise erklärt würden. Würde Gerbel über dieselben Fähigkeiten wie Camerarius verfügen, gäbe es für ihn keine Tätigkeit, mit der er allen Gelehrten größeren Nutzen zu bringen wünschte. Camerarius möge auf diesem Weg weiter erfolgreich voranschreiten.

Neulich sei Gerbel von dem heftigen Wunsch ergriffen worden, die Kommentare zu alten Dichtern zu sehen, allen voran (Tzetzes') Kommentar (zur Alexandra) des Lykophron, weil dieser sehr seltene Erzählungen enthalte, die ihn schon sehr lange interessierten. Gerbel hatte geglaubt, dass die Offizin des Aldus (Manutius) dereinst den Kommentar publizieren werde, doch bisher habe er nichts Derartiges gesehen. Camerarius möge ihm bitte mitteilen, falls er eine Edition kenne. Er würde viel lieber persönlich über diese und andere Studien mit Camerarius sprechen, aber eine Reise lasse sich nicht leicht bewerkstelligen. Er bitte daher um einen ausführlichen Brief. Camerarius solle schreiben, ob er Studien zu diesem Thema angestellt habe.

Empfehlung Ulrich Wendenheymers, des Stadtschreibers (scriba) der Stadt (Nürnberg).

Lebewohl. Camerarius möge ihm bitte künftig mehr über seine poetischen Bestrebungen mitteilen. Allein sie vermöchten nämlich den menschlichen Geist vom Boden zu erheben und zu den Gestirnen hinaufzuführen.

PS: Gerbel habe den von Camerarius an (Johann) Herwagen adressierten Brief einem zuverlässigen Mann (unbekannt) übergeben, der Geschäfte für Herwagen tätige. Gerbel sei bereit, Camerarius auch in anderen wichtigeren Dingen zu unterstützen, da er sich so sehr um ihn verdient gemacht habe. Camerarius möge bitte ihm auch mitteilen, ob er den restlichen Sophokles und Euripides vollendet habe. Erneutes Lebewohl.

(Manuel Huth)