Camerarius an Stojus, 23.09.1561
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1216 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, 23.09.1561, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (22.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1216 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 420-421 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | 1561/09/23 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 9. Cal. VIIIbr. anno 61. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Renovarunt literae tuae dolorem meum non inveteratum illum quidem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Trauerfall); Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Zu der Merseburger Sache:
a) es muß heißen: zum dem Anhaltiner nach M., denn M. liegt nicht in Anhalt, also muß A. eine Person sein. Hier liegt Joachim v. A. als der mit JC (nach dem verstorbenen Georg) am engsten verbundene Angehörige des Hauses nahe. b) panegyris nostra: klingt für mich so, als sollte JC eine Lob- oder Gedenkrede halten. Bloß auf wen - zumal jemanden, den er kaum kannte? Der Anlaß jedenfalls war prominent, es waren vier Fürsten dort. Eigentlich kommt nur eines in Frage, was aber mit Schwierigkeiten behaftet ist: der Tod des letzten katholischen Bischofs von Merseburg, Michael Helding, und vermutlich fürstliche Beratungen über die - evangelische - Nachfolge (die Sachsen für sich entschied, s. Wikipedia zu Helding). Problem: H. starb am 30.9.61 (das wird gregorianisch sein, also julianisch am 20.9., somit vor dem Brief - allerdings in Wien. Kann das schon bekannt gewesen sein? Spuren einer Beschäftigung mit H. gibt es im JC-Werk wohl auch nicht. Insofern: es bleibt vorerst unklar. US 16.5.19 Anm. AK (30.7.19): Es handelt sich sicher um Joachim von Anhalt (vgl. OCEp 1164, Camerarius an Crato, 15.10.1561) VG, 8.1.23: Was der Grund der Versammlung in Merseburg war, lässt sich vielleicht noch ermitteln. Helding war noch nicht tot. Sein Todestag ist julianisch, denn der Greg. Kal. trat erst 1582 in Kraft. Die Wahl des Nachfolgers, Alexander von Sachsen, erfolgte erst im Dezember (vgl. Georg May: Die deutschen Bischöfe angesichts der Glaubensspaltung des 16. Jahrhunderts, Wien 1983, S. 220). Wer waren die anderen Fürsten? Möglicherweise Kf. August; vll. auch die Bischöfe von Naumburg, Julius Pflug, und Johann IX. von Haugwitz. Oder ein ernestinischer Herzog. Ich bin nicht sicher, wie das Treffen in Merseburg, die Lobrede und die Zusammenkunft der vier Fürsten in Verbindung stehen. Der Schmerz kann sich auch auf Melanchthon oder Lotichius II. beziehen, die ebenfalls 1560 gestorben sind. AH (21.03.2023): Panegyris kann auch einfach eine Versammlung oder ein Markt sein (z.B. die Leipziger Messe). Zum Protokoll: ChatGPT bezieht die Stelle auf den Naumburger Fürstentag 1561; der war aber im Januar und Februar. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 22.07.2024 |
Werksigle | OCEp 1216 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, 23.09.1561, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (22.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1216 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 420-421 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | 1561/09/23 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 9. Cal. VIIIbr. anno 61. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Renovarunt literae tuae dolorem meum non inveteratum illum quidem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Trauerfall); Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 22.07.2024 |
Regest
Stojus' Brief habe Camerarius' Schmerz (s. Anm.) erneuert, der noch nicht vergangen sei, aber aufgrund der langen Dauer schon begonnen habe nachzulassen. Viele Dinge beunruhigten ihn und ganz besonders die Ereignisse, über die Stojus ausführlich geschrieben habe. Man könne jedoch nichts tun, denn "was geschehen sei, sei nicht mehr zu ändern" (Simonides Fr. 98). Sonst habe er nichts mehr dazu zu sagen.
Stojus' Brief habe er an Freunde geschickt. Zweifellos sei Stahel (unbekannt) schon bei Stojus gewesen. Deshalb schicke er den Brief an Stahel zu Stojus.
Über die Drucktypen werde er nachdenken, sobald er etwas mehr Zeit habe; gerade werde er zum Fürsten (Joachim) von Anhalt nach Merseburg gerufen.
Über den Markt (de panegyri nostra; vielleicht die Leipziger Herbstmesse?) könne er nichts schreiben und ihm sei fast nichts darüber bekannt. Immerhin heiße es, dass vier Fürsten anwesend gewesen oder immer noch dort seien. Wer gut oder schlecht argumentiert habe (certarint), wüssten die, die es angehe.
Lebewohl. Ausdruck von Camerarius' Wertschätzung für Stojus.
(Anne Kram / Alexander Hubert)
Anmerkungen
- "Camerarius' Schmerz": Gemeint ist hier wohl die Trauer über den Tod eines gemeinsamen Freundes. Da der Tod schon einige Zeit zurückzuliegen scheint, ist unklar, um wen es sich dabei handelt. Es könnte Georg Sabinus gemeint sein.