Camerarius an Stiebar, 01.09.1546
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 1033 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 01.09.1546, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (21.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1033 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 179-180 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1546/09/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Calend. Septemb. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nuper dedi literas breves ad te |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Finanzielles) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | die Krisis zwischen Wohlergehen und sofortigem Untergang: Auch wenn man versteht, was gemeint ist, gefällt mir Krisis als Fremdwort hier nicht, allerdings finde ich auch keine gute deutsche Entsprechung. --> geändert zu "schmaler Grat" (VG, 21.7.22)
"wie jener Mann bei Homer sagte", Stelle? --> VG, 21.7.22: Il 20,367-368? καί κεν ἐγὼ ἐπέεσσι καὶ ἀθανάτοισι μαχοίμην, ἔγχεϊ δ’ ἀργαλέον, ἐπεὶ ἦ πολὺ φέρτεροί εἰσιν. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4 |
Datumsstempel | 21.07.2022 |
Werksigle | OCEp 1033 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 01.09.1546, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (21.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1033 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 179-180 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1546/09/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Calend. Septemb. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nuper dedi literas breves ad te |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Finanzielles) |
Datumsstempel | 21.07.2022 |
Regest
Neulich habe Camerarius einen kurzen Brief an Stiebar einem sehr guten Freund sowie tüchtigen und beständigen Mann (s. Anm.) übergeben, wie er damals bereits geschrieben habe. Falls Stiebar den Brief erhalten habe und der Mann zu Stiebar gekommen sei, habe die Begegnung Stiebar sicher belebt (s. Anm.).
Camerarius habe angeordnet, dass all seine Angelegenheiten und Geschäfte über Stiebar als seinen Vertreter zu regeln seien (s. Anm.). Er habe Stiebar dies in Vertrauen auf ihre gemeinsame Freundschaft übertragen. Auch wenn an der Reglung dieser Angelegenheiten ein Gutteil seines Erbes hänge, mache sich Camerarius dennoch gar keine Sorgen über den Ausgang, auch wenn er die Gefahren für den Staat und den schmalen Grat zwischen Wohlergehen und sofortigem Untergang bedenke, auf den seine Heimat gerate.
Die Klage Stiebars sei bedrückend und berechtigt. Camerarius habe sofort ein Antwortschreiben verfasst, weil er glaubte, einen Boten zu haben. Aber er habe sich geirrt, und wolle es nun dennoch (als Beilage zu diesem Brief) an Stiebar schicken. Vermutlich kenne Stiebar den Boten (Unbekannt). Er sei tüchtig und zuverlässig. Stiebar könne sehen, dass dies eine Zeit sei, in der vieles, was bisher verborgen gehalten werden konnte, ans Licht kommen werde. Daher möchten Stiebar und Camerarius zuerst die Wahrheit verteidigen und dann ihre Freundschaft pflegen, denn (echte) Freundschaft gebe es (zurzeit) selten.
Hier (d.h. in Leipzig) sei man aufgrund der Gerüchte angespannt und ängstlich, aber bald werde man zuverlässige Nachrichten erhalten. Der Leichtsinn der Menschen sei groß und alle seien tapfer, aber sie kämpften ja nur mit Worten, mit denen er, wie jener Mann bei Homer sagte, es leicht sogar mit den Göttern aufnehmen könne. Am Besten wäre es, die Treue gegenüber Gott und das Wohlwollen gegenüber den Mitbürgern zu bewahren.
Die Familie des Camerarius danke für das von Stiebar geschickte Geschenk. Grüße an Stiebar und dessen Familie.
Camerarius habe nichts weiter (zu schreiben). Stiebar könne dem Boten einen Brief an Camerarius mitgeben.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "einem sehr guten Freund sowie tüchtigen und beständigen Mann": Vermutlich Franz Kram, vgl. Camerarius an Stiebar, 21.08.1546 und Camerarius an Stiebar, 16.10.1546.
- "habe die Begegnung Stiebar sicher belebt": Stiebars Schwager Pankratius Lochner war am 26.07.1546 verstorben.
- "Camerarius habe angeordnet (…)": Bezieht sich auf Erbschaftsstreitigkeiten nach dem Tod des Bruders Hieronymus Camerarius.