Camerarius an Opsopoeus, 27.03.15XX

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Opsopoeus, 27.03.15XX1527 JL
Camerarius an Opsopoeus, 26/27.02.15XX1527 JL
Camerarius an Opsopoeus, 25.01.15XX1527 JL
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 Briefdatum
Camerarius an Opsopoeus, 05.01.15275 Januar 1527 JL
Camerarius an Opsopoeus, 30.04.153130 April 1531 JL
Camerarius an Opsopoeus, 15351535 JL
Werksigle OCEp 0446
Zitation Camerarius an Opsopoeus, 27.03.15XX, bearbeitet von Jochen Schultheiß (27.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0446
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. S7v-S8v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 315-317
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Vincentius Opsopoeus
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 27.03.(o.J.) (VI. cal. April)
Unscharfes Datum Beginn 1527
Unscharfes Datum Ende 1539/10
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Ohe iam satis est, ohe Obsopoee?
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen [[Notizen::TW: von diesem Brief ist das für eine Datierung überaus wichtige Ende (S8v), wo zudem zweimal ein Bartholmäus genannt wird, wahrscheinlich aus Versehen, da alles auf der nächsten Seite steht, nicht im Regest

erfasst. Das sollte unbedingt nachgeholt werden.

Daraus ergibt sich jetzt folgende Hypothese:

- Brief vom Camerarius an Opsopoeus, 27.03.15XX [1535]

- [nicht erhaltene, uneinsichtige, etwas wütende Antwort an Cam., zugleich Bitte um Verse für das Trinkbuch, vom 3. April, erhalten am 13. Juni]

- Der Brief aus dem Jahr 1535 (Antwort auf erhaltenen Brief vom 3. April) ist nicht Ende des Jahres geschrieben, wie ich zunächst vermutete, sondern kurz nach dem 13. Juni 1535, Erhalt des vorigen Briefes. Ist sinnvoll, da Obsopoeus dem Kanzler das Beileid von Cam. ausdrücken soll. Fragt sich nur, in welchem Bad dann Cam. bei Nürnberg war.

- [nicht erhaltener Brief von Cam. an Obsopoeus, wo Cam. von seiner geplanten Übersiedlung nach Tübingen berichtet]

- handschriftlich überlieferter Brief von Obsopoeus an Cam. vom 24. Juli 1535 mit der Bitte auf der Reise nach Tübingen den Kanzler in Heilsbron zu besuchen Vgl.

[PDF] Sitzungsberichte der bayerischen Akademie der ... - Zobodat

https://www.zobodat.at › pdf › Sitz-Ber-Akad-Muenchen-ph-ph-hist-Kl_1...

Obsopoeus; er selbst und dann später Anselm Stoeckl bezeugen die Provenienz aus der ... hat), auch bischof zu Salzburg gelegenliche und bequembe hand-.


S. 564

Das ist der Grund, dass Cam. von Ochsenfurt aus nicht direkt nach Nürnberg reist, sondern abbiegt mit dem ZIel Heilsbronn, um dort den Kanzler zu besuchen. Davon schreibt Cam. Stibar nicht, sondern nur von seinem dabei auch getätigten Besuch in Ansbach im Gymnasium. (Hier geht es vielleicht um einen Schüler-Lehrer-Streit)

- Einen weiteren schönen handschriftlichen Brief gibt es von Cam. an Obs. aus dem Herbst 1536 aus Tübingen. Darin wird auch Bezug genommen auf meinen Brief 1 in meiner Diss.

Vgl.

[PDF] Sitzungsberichte der bayerischen Akademie der ... - Zobodat

https://www.zobodat.at › pdf › Sitz-Ber-Akad-Muenchen-ph-ph-hist-Kl_1...

Obsopoeus; er selbst und dann später Anselm Stoeckl bezeugen die Provenienz aus der ... hat), auch bischof zu Salzburg gelegenliche und bequembe hand-.


S. 566.

Auf Seite 565 findest Du a. a. O. die Lebensdaten eines Hans/Johann von Seckendoff-Aberdar, der der in den Briefen an Hutten genannt wird?

Der Streit zwischen Cam. und Obsopoeus scheint 1531 endgültig beigelegt worden zu sein. Denn in den späteren Briefen ist immer wieder von Freundschaft die Rede.

Oder ist Eirenaios doch der Kanzler und Ca. war nur in Heilsbronn?]]

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 27.03.2022
Werksigle OCEp 0446
Zitation Camerarius an Opsopoeus, 27.03.15XX, bearbeitet von Jochen Schultheiß (27.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0446
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. S7v-S8v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 315-317
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Vincentius Opsopoeus
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 27.03.(o.J.) (VI. cal. April)
Unscharfes Datum Beginn 1527
Unscharfes Datum Ende 1539/10
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Ohe iam satis est, ohe Obsopoee?
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung
Datumsstempel 27.03.2022


Zum Adressaten

In der Ausgabe von 1595 wurden alle Hinweise auf Opsopoeus entfernt. Der Brief ist dort überschrieben mit "Amico cuidam". Gemeinsam mit einem weiteren Brief, bei dem der Adressat "Opsopoeus" ebenfalls unkenntlich gemacht wurde, folgt er unmittelbar auf die anderen Briefe des Camerarius an Opsopoeus, bei denen der Adressat offen angegeben ist.

Regest

Camerarius beginnt den Brief mit dem Versuch, einen erzürnten Opsopoeus zu beruhigen. Dieses Ziel versucht Camerarius auch in acht griechischen Hexameter-Versen zu erreichen: Er solle vom Zorn ablassen und der Rede folgen, die Camerarius ihm wohlwollend halte. Da Opsopoeus doch ein treuer Diener der Musen und ein Dichter sei, passe es nicht zu ihm, ein hartes Herz zu haben. Die Gemüter der edlen Menschen seien lenkbar (Zitat aus Homer, Ilias, 15, 203). Der unsinnige Zorn wird bildhaft beschrieben, bis der Sprecher dem Echauffierten eine Bedingung stellt: Höre du auf mit der Zwietracht, dann höre ich bald auf mit meinen Gesängen.

Im Anschluss an das Gedicht fragt Camerarius, welch besseres Heilmittel er denn für den Zorn eines Dichters finden könne, als eben 'durch ein Beschwichtigungslied das schwarze Blut' (Zitat aus Homer, Odyssee, 19, 457) zu besänftigen.

Dann geht Camerarius konkreter auf die Ursache von Opsopoeus' Verstimmung ein. Die Verärgerung muss im Rahmen von Gesprächen (sermones) entstanden sein, bei denen Opsopoeus jedoch nicht in der Weise kämpfen solle, dass er daraus trotz eines Sieges mehr Schaden davontrage als seine Gegner. Missverständnisse kämen vor, vieles werde im Alltagsgespräch auch unbedacht gesagt. Auch der Freund Philon (noster Φίλων, ?) erinnere sich daran, Vergleichbares gesagt zu haben. Auch mit einem Plautus-Zitat (Bacchides 408) mahnt Camerarius zur Besänftigung. Camerarius versucht zu zeigen, dass Opsopoeus' Unmut nur durch Worte, nicht durch einen objektiven Sachverhalt hervorgerufen worden sei. Die Person (Glaucias: siehe auch den Brief an Mylius o.D.), die die Ursache der Verstimmung sei, kenne Camerarius als einen gebildeten Mann. Von denjenigen, die Opsopoeus in Rage setzten, gehe nach Camerarius keine Gefahr aus. Mit der Begründung, nicht offen sprechen zu können und nicht mehr weiter verdeckt reden zu wollen, endet Camerarius mit einer abschließenden Ermunterung.

Opsopoeus solle seinen Kanzlisten grüßen.

(Jochen Schultheiß)

Forschungsliteratur