Bedrott an Camerarius, 06.12.1537

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Bedrott an Camerarius, 14.01.153714 Januar 1537 JL
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Bedrott an Camerarius, 06.12.15376 Dezember 1537 JL
 Briefdatum
Bedrott an Camerarius, 03.07.15383 Juli 1538 JL
Bedrott an Camerarius, 13.01.153913 Januar 1539 JL
Bedrott an Camerarius, 15.06.153915 Juni 1539 JL
Werksigle OCEp 0255
Zitation Bedrott an Camerarius, 06.12.1537, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (25.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0255
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 78
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. I1v-I2v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Jakob Bedrott
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1537/12/06
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Jahr (im Druck o.J.); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Ubi ubi es, te salvum cupio, Ioachime carissime
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 25.08.2022
Werksigle OCEp 0255
Zitation Bedrott an Camerarius, 06.12.1537, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (25.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0255
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 78
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. I1v-I2v
Fremdbrief? nein
Absender Jakob Bedrott
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1537/12/06
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Jahr (im Druck o.J.); s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Ubi ubi es, te salvum cupio, Ioachime carissime
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung
Datumsstempel 25.08.2022


Zielort ermittelt. Der Brief wurde für den Druck redaktionell überarbeitet.

Hinweise zur Datierung

Die Gewalttat an dem genannten Basler Gelehrten, einem Herrn von Rochefort, geschah am 25.11.1537. In der Badener Tagsatzung, die am 6.12.1537 begann, wurde darüber verhandelt: Amtliche Sammlung der ältern Eidgenössischen Abschiede, hg. v. Jakob Kaiser u.a., Vol. IV/1c, Luzern 1878, S. 911, Nr. 550, Abs. c. (frdl. Hinweis von Paul A. Neuendorf, Zürich). Dass bereits am gleichen Tag Bedrott so detailliert berichten konnte, dürfte sich aus den in Basel zwischen der Tat und der Tagsatzung geführten Debatten erklären.

Regest

Camerarius möge es gut gehen, wo auch immer er gerade sei. Auch wenn er noch nicht wisse, ob Camerarius nach Tübingen zurückgekehrt sei, habe Bedrott ihm dennoch schreiben wollen, weil er mit Crato (Mylius) einen so herausragenden Boten bekommen habe. Empfehlung desselben. Crato werde Camerarius ausführlich über Bedrotts Situation berichten können.

(Johannes) Sturm sei endlich genesen und man habe vor wenigen Tagen sein Gehalt um 40 Gulden erhöht. Er sei zu den Analytica (des Aristoteles) und zu (Ciceros) Rede Pro Quinctio zurückgekehrt, denn er lehre zweimal am Tag.

Bedrott habe von einer unerhörten Sache erfahren, die sich am 25. November ereignet habe. (Simon) Grynäus habe einen adligen, gebildeten und frommen Franzosen als Tischgenossen gehabt. Als dieser in ein nahe der Stadtmauer Basels gelegenes Dorf mit seinen Dienern gegangen sei, um Ball zu spielen, habe ihn ein Mann, der sich als Gelehrter ausgegeben habe, schändlicherweise einigen Männern ausgeliefert, die vorgaben, Feinde des französischen Königs (Franz I.) zu sein. Zwei seiner Diener habe man gefangen genommen. Ihr Herr sei am nächsten Tag tot in einem Wald gefunden worden, da eine Kugel (globus bombardae) seine Brust durchbohrt hatte. Wohin und zu wem die Gefangenen geführt wurden, hätten die Basler bereits genau herausgefunden. Sie seien entschlossen, das Unrecht zu rächen. Der Ermordete sei nämlich ein Gelehrter der Universität (Basel), überdies habe sich die Tat auf Basler Gebiet ereignet. Man habe deswegen schon eine Tagsatzung abgehalten, und die Berner, die über große Macht verfügten, wie Camerarius wisse, hätten versprochen, den Baslern mit aller Macht zur Seite zu stehen. Gott möge es geben, dass diese protasis nicht mehr Folgen als das tragische Ende (des Getöteten) habe. Die ganze Stadt betrauere den Tod des edlen, gebildeten und frommen Gelehrten. Sonst habe Bedrott nichts zu schreiben.

Hoffentlich werde Camerarius das Böotien Homers auch in den folgenden (Ilias-)Büchern durch Kommentare erhellen, ganz so wie er es für das erste Buch tat. Bedrott habe alles mit größtem Vergnügen gelesen.

Grüße von (Martin) Bucer und (Johannes) Sturm. Bitte um einen Antwortbrief.

Camerarius möge ihm bitte mitteilen, wo sich (Johannes) Sinapius befinde und ob die Tübinger immer noch auf ihn warteten.

(Manuel Huth)