Hessus an Camerarius, 29.08.1537
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0120 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 29.08.1537, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0120 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M8v-N3r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1537/08/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | (ermittelt; die decollati Baptistae) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Marburg |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ego vero mi charissime Ioachime tam agnoscerem libenter culpam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | VG, 7.12.22:
Personen anlegen, mit Krause (evtl. auch Bernstein): Rembertus Remberti (Segemeier): aus Braunschweig, in EF Magister 1500, Rector 1524, DR. Jur.? Dr. Med. 1533 und Canon. Mar.; gest. 235 (Krause 1879, I, S. 249; II, 155 und 235) Ambrosius: Ambrosius Carlau Melosingus: ist wohl Ludwig Platz aus Melsungen Krause 1879, I, S. 244 u.ö. Heinrich Aperbach (Eberbach?): vgl. Krause 1879, II, S. 281 |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 9.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0120 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 29.08.1537, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0120 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M8v-N3r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1537/08/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | (ermittelt; die decollati Baptistae) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Marburg |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ego vero mi charissime Ioachime tam agnoscerem libenter culpam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit) |
Datumsstempel | 9.03.2023 |
Regest
H. würde seine Schuld gegenüber C. gern anerkennen, wenn er sie verstünde: er habe keine Gelegenheit zum Schreiben gehabt. Aus Erfurt habe er zweimal geschrieben, wie C. selbst zugebe; und jetzt werfe er ihm vor, nicht nach Tübingen zu schreiben! Längere Rechtfertigung. C. habe sicher die Bücher der Sylven gelesen. In diesen komme seine Liebe zu C. zum Ausdruck, besonders im fünften der sechs Bücher, das ganz seinem Joachim gewidmet sei. Warme Empfehlung des Überbringers Caspar Rudolph, eines gelehrten und tugendhaften Mannes. Er sei mit diesem Mann sehr eng verbunden, der gemeinsam mit ihm Präfekt (unklar) der Universität (Marburg) sei. Da er gerade in seine Heimat (Schwaben) reise und C. kennenlernen wolle, gebe H. ihm den Brief mit, damit C. ihm nicht wieder zürnen könne. Betonung der Freundschaft zu C., um dessen Gesundheit er sehr besorgt sei, weil er sie in den Briefen nie erwähne. C.'s diesbezüglicher Brief an Adam (Krafft) bereite ihm Sorge. C. möge über Caspar (Rudolph) darüber berichten. H. sei momentan mit der Neuausgabe des Psalters beschäftigt, da die vorige Edition fehlerhaft sei. Er habe zu den einzelnen Psalmen je ein Tetrastichon hinzugefügt, also insgesamt 600 Verse. Die ersten fünf Bücher der Ilias habe er in Nürnberg ins Lateinische übersetzt und werde sie nun drucken lassen, um sie zur nächsten Messe (nach Frankfurt) mitzunehmen (s. Anm.). Die Bucolica hatte er ja in Nürnberg einem Menschen (Willibald Pirckheimer) gewidmet, dessen Wertschätzung für den Arbeitseifer nicht gesichert sei. Daher lasse er sie erneut mit anderer Widmung drucken (s. Anm.).
Kürzlich hätten die Wittenberger Freunde ihm Testimonien zum Psalter geschickt: (Martin) Luther, Philipp (Melanchthon), (Justus) Ionas und (Georg) Spalatin sowie Draconites, obwohl dieser nicht gefragt worden war, da es schon so genügend Vorreden gebe; aber Draconites sei mit H. sehr vertraut und auch C. sehr zugetan. Deshalb möge C. ihm doch bitte auch einen kurzen Brief zukommen lassen. C. möge berichten, was es (in Tübingen) Neues gebe. H. werde auch demnächst berichten. Viele Grüße an Bartholomäus Amantius und die anderen, die ihn kennten. Er selbst würde gern wissen, mit wem C. freundschaftlichen Umgang habe. Grüße auch an die Gattin, auch im Namen der Königin, denn H. sei auch in Marburg König. H. gehe es gut und er führe ein ehrenhaftes und ruhiges Leben, dass hoffentlich bald durch Freunde wie den zurückkehrenden Caspar (Rudolph) bereichert werde. Alles weitere werde Caspar erzählen.
Sturtiades sei sehr betriebsam; er sei ja inzwischen fast der einzige Arzt an der unglücklichen Universität (Erfurt), und auch der einzige Freund: Ambrosius, Rembert und Melosingus seien verstorben, und Langus leide unter der Gicht, ebenso Heinrich Aperbach, der auch sonst bei schlechter Gesundheit sei. Es sei wünschenswert, dass C. zu H. in die heilsame Berglandschaft komme. Der Landesherr (Philipp der Großmütige) sei zurückhaltend, abgesehen von der Jagd, und eifrig mit inneren und äußeren Angelegenheiten beschäftigt. Aber darüber solle lieber Caspar berichten. Wenn C. (in Tübingen) gelehrte Freunde habe, die H. ihrer Freundschaft wert erachteten, sollten diese an H. schreiben, und er werde ihnen angemessen antworten. Wiederum Lebewohl. H. denke gern an das elegante Gedicht (welches?), und werde irgendwann darauf reagieren. C. solle bald über Caspar an H. schreiben, und auch an Draconites.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkungen
- "Die ersten fünf Bücher der Ilias": Weder vom Textcorpus her noch vom Druckjahr ist ein solches Werk bekannt. Der Druck einer Gesamtausgabe der Ilias erfolgte 1540.
- Neudruck der Bucolica: In den Farragines werden unter anderem die Bucolica wieder herausgegeben, mit Widmung an den hessischen Kanzler Johannes Ficinus.
Literatur und weiterführende Links
- Krause 1879, Bd. II, S. 204-207, 218, 235-236, 246-250.