Hessus an Camerarius, 1527
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0058 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1527, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (12.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0058 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H1v-H2v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1527 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Genaues Datum unklar (Vigilia ac ificatoris Genii (sic)) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Me vero multum poenitat abiisse heri |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 6.12.22: Der Brief klingt, als wäre Hessus beim Schreiben betrunken gewesen.
Das zeigt weniger die bilderreiche Sprache als vielmehr der Satzbau. Es ist aber rätselhaft, warum C. den Brief für den Druck nicht überarbeitet hat. Einer ungeschönten Edition stand er ja prinzipiell ablehnend gegenüber. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 12.01.2023 |
Werksigle | OCEp 0058 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 1527, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (12.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0058 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H1v-H2v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1527 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Genaues Datum unklar (Vigilia ac ificatoris Genii (sic)) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Me vero multum poenitat abiisse heri |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 12.01.2023 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich
Rätselhafter Brief voller sprachlicher Bilder zum Thema der Vogeljagd. Möglicherweise ist das eine Chiffre für Dichtung.
Regest
Am Vortag habe H. leider an einer Vogeljagd teilgenommen, sich dabei aber nur Müdigkeit eingefangen. Bessere Vögel hätte er fangen können, wenn C. ihn zu Hause getroffen hätte. Dort habe er den Vögeln schon seit acht Tagen nachgestellt, aber lediglich ein paar Flaumfedern erhascht, die von den Simichiden zurückgelassen wurden. Längere Ausführungen zum Thema der Vogeljagd. Die Erwähnung des Menippus und des Lukian deuten darauf hin, dass C. sich mit Satirendichtung beschäftigt. Gallus (s. Anm.) steht wohl für Eklogen. Hessus dankt auch (Johann) Setzer, durch dessen Großzügigkeit Hessus diese Vogeljagd angeboten wurde. Camerarius möge sich an der Vogeljagd beteiligen, denn ohne ihn seien die Vögel nicht schmackhaft, auch wenn Hessus sehr hungrig (famelicus) sei, sei er kein (Johannes) Femelius, denn wenn er Femelius wäre, würde er die Vögel auch ohne Camerarius verspeisen, aber Hessus wolle lieber ein Esel sein, wenn auch kein goldener (s. Anm.). Camerarius rätselhaften, gestern mehr als nur halb griechischen Brief habe Hessus nicht verstanden. Er möge durch seinen Aristoteles eine Ausdeutung schicken, aber auf Latein. Aber vermutlich wolle Camerarius gar keine Antwort, denn sonst würde er nicht βουστροφηδόν (furchenwendend) schreiben, sondern συλλαβηστροφηδόν (silbenweise). Camerarius sei vermutlich allein zu Hause (s. Anm.) und könne gern zu Hessus kommen. C. wird als Geier und Adler der Vögel bezeichnet, wie auch in OCEp 0020.
(Vinzenz Gottlieb, Manuel Huth)
Anmerkungen
- Das Thema der Vogeljagd wird in OCEp 0100 erwähnt, vor allem aber in OCEp 0020. Durch die dortigen Anspielungen kann man einen Zusammenhang annehmen. Möglicherweise handelt es sich um eine Chiffre für Dichtung.
- Gallus: Das bezieht sich auf den römischen Eklogendichter und Politiker Gaius Cornelius Gallus oder auf seinen Auftritt in Vergils 10. Ekloge.
- Die mutmaßlich korrumpierte Datumsangabe Vigilia ac ificatoris Genii könnte sich auf das dort genannte Fest des Genius (wohl Vergil) beziehen (zu Eobans Vergil-Verehrung vgl. Krause 1879, Bd. I, S. 364f und OCEp 1355.
- "wenn auch kein goldener": Anspielung auf Apuleius' "Der goldene Esel".
- "Camerarius sei vermutlich allein zu Hause": die Formulierung quia uxorem, ut existimo domi non habes lässt offen, ob C. noch unverheiratet ist oder ob seine Frau gerade außer Haus ist.
- Die Erwähnung Johannes Setzers weist wohl auf einen Druck hin: ein Werk, das Hessus bei Setzer drucken ließ, ist Hessus, Bucolicorum Idyllia, 1528. Es erschien im August 1528; möglicherweise steht der Druck im Brief noch bevor.