Hessus an Camerarius, 1521-1522

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Werksigle OCEp 0350
Zitation Hessus an Camerarius, 1521-1522, bearbeitet von Manuel Huth (15.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0350
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. B2v-B3r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum mutmaßliches Datum: zwischen 1521 und 1522 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn 1521
Unscharfes Datum Ende 1522
Sprache Latein
Entstehungsort Erfurt
Zielort Wittenberg
Gedicht? nein
Incipit Quando vero mittis ludum Wittenbergensium?
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Büchlein verlinken; Widmung prüfen; philelphus verlinken; syntaxis verlinken; der Gewaltige
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 15.08.2019
Werksigle OCEp 0350
Zitation Hessus an Camerarius, 1521-1522, bearbeitet von Manuel Huth (15.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0350
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. B2v-B3r
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum mutmaßliches Datum: zwischen 1521 und 1522 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn 1521
Unscharfes Datum Ende 1522
Sprache Latein
Entstehungsort Erfurt
Zielort Wittenberg
Gedicht? nein
Incipit Quando vero mittis ludum Wittenbergensium?
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 15.08.2019


Entstehungsort ermittelt (e regia= "aus dem Königspalast" (Hessus bezeichnete sich selbst oft als König)); Zielort mutmaßlich.

Hinweise zur Datierung

Mutmaßlich in der Zeit entstanden, in der Camerarius in Wittenberg wirkte (1521-1526). Dafür spricht die Tatsache, dass Vorlesungen von Camerarius sowie ein ludus Wittenbergensium erwähnt werden. Der im Brief mutmaßlich erwähnte Georg Petz verstarb 1522.

Regest

Wann schicke Camerarius ihm denn nun den ludus Wittenbergensium (s. Anm.)? Hessus wolle sehen, was "die eifrigen Vertreter der allgemeinen Freiheit" zustande gebracht hätten. Auch Hessus habe dem Drucker "seine Träumereien" (mea somnia) gegeben, da er schon lange Zeit nichts "Königliches" (s. Anm.) mehr getan habe, denn die Menschen wollten nicht, dass er lache. Er habe einen Weg gefunden, dem Dichter zu danken, auf dem er sich vom Boden erheben und durch die Münder der Menschen fliegen könne (s. Anm). Was sage Camerarius dazu? Gefalle Vorchemius (wohl Georg Petz) die Widmung des Büchleins? Vermutlich gefalle dem Michael (Nossen?) die Widmung mehr, Hessus hingegen bereite es große Freude so albern zu sein, dass er niemandem gefalle.

Lebewohl.

Camerarius möge den Philelphus des Aristoteles zurückschicken. Oder war es der Aristoteles des Philelphus? Sicherlich werde Camerarius ihm beides schicken, wenn er ihm einen von beiden schicke, so wie wenn ein Affe gemeinsam mit einem Papagei im selben Käfig eingesperrt sei.

Man sage, Camerarius wolle die Antibarbari lesen. Warum wolle Camerarius über ein Werk lehren, das doch ohnehin jeder zur Hand habe? Hessus hätte verlangt, dass der begabte Camerarius größere Herausforderungen anginge. Warum verachteten Camerarius und andere die Alten derart, dass nur Schriften einer einzigen Art ihren Beifall fänden. Camerarius rühme die Antibarbari, jener die copia, ein dritter das Enchiridion, ein vierter die Syntaxis, einfach alle priesen alle Werke aus derselben Offizin. Dies seien ja alles sehr schöne Werke, wenn ihnen doch nur nicht diese Werke allein gefallen würden. Oder gebe es unter so vielen Schriften nichts, was ihren Beifall fände, es sei denn, es stamme von noch lebenden Gelehrten? (Ironie:) Aber Camerarius mache natürlich etwas Neues, wenn er gegen die Barbaren deklamiere. Die Dummheit stand doch vorher auch schon auf der Rednerbühne. Und Hessus und auch Adam (Krafft) hätten ja selbst schon einen Soldaten ausgerüstet, aber es solle also ruhig das Gerücht gehen, dass die Erfurter nichts wüssten, wenn man "den Gewaltigen" (unbekannt) wegnehme. Solle Hessus noch ein eigenes Zitat hinzufügen: "Wer es eilig habe, möge neue Weine trinken." Camerarius sehe also, wie freimütig Hessus ihm schreibe. Würde er Camerarius nicht so sehr mögen, würde er ihn jedenfalls nicht ermahnen.

Erneutes Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "den ludus Wittenbergensium": Vielleicht geht es um die Aufführung eines Stückes in Wittenberg.
  • "nichts Königliches": Der Dichter Hessus bezeichnete sich oft selbst scherzhaft als König. Es dürften also (dichterische) Werke gemeint sein.
  • "und durch die Münder der Menschen fliegen könne": risu qua virum volitare per ora verdruckt zu risu quae virum volitare per ora? (Scherzhafte Anspielung auf das Enniusepitaph).