Camerarius an Volland, 1535-1541

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Version vom 12. Mai 2023, 12:55 Uhr von VG (Diskussion | Beiträge) (Hinweise zur Datierung)
Wechseln zu: Navigation, Suche



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
kein passender Brief gefunden
 Briefdatum
Volland an Camerarius, spätestens 1554 a1535 JL
Camerarius an Volland, 1535-15411535 JL
 Briefdatum
Camerarius an Volland, 1536-15411536 JL
Camerarius an Volland, 1536-1541 b1536 JL
Camerarius an Volland, nach dem 18.05.153618 Mai 1536 JL
Werksigle OCEp 0160
Zitation Camerarius an Volland, 1535-1541, bearbeitet von Manuel Huth, Michael Pöschmann und Vinzenz Gottlieb (12.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0160
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. a8r-b1r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Caspar Volland
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum mutmaßliches Datum: zwischen 1535 und 1541 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn 1535
Unscharfes Datum Ende 1541
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort Tübingen
Gedicht? ja
Incipit Dum mecum instabilis reputo discrimina vitae
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen [[Notizen::VG (Diskussion) 13:54, 12. Mai 2023 (CEST) Datierung überprüfen anhand Ambrosius Blarer]]
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI4; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:MH
Datumsstempel 12.05.2023
Werksigle OCEp 0160
Zitation Camerarius an Volland, 1535-1541, bearbeitet von Manuel Huth, Michael Pöschmann und Vinzenz Gottlieb (12.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0160
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. a8r-b1r
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Caspar Volland
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum mutmaßliches Datum: zwischen 1535 und 1541 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn 1535
Unscharfes Datum Ende 1541
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort Tübingen
Gedicht? ja
Incipit Dum mecum instabilis reputo discrimina vitae
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Briefgedichte
Datumsstempel 12.05.2023


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.

Regest

Briefgedicht in 50 Hexametern.

Während Camerarius über die Unsicherheit des menschlichen Schicksals nachdenke, bewahrheite sich für ihn das alte Sprichwort: Am besten sei es, nicht geboren zu werden, am zweitbesten, jung zu sterben. Wenn er an seine Jugendjahre zurückdenke und an seine Fehltritte, dann schmerze es ihn nun, gelebt zu haben, er schäme sich und verspüre Überdruß. Solle er also für seinen Tod beten? Wolle er denn sterben? Er glaube nicht, denn sein Sterbenswunsch lasse bei der Vorstellung seines Todes sofort nach, gleich so wie wenn er sich an einem Schleifstein geschnitten hätte - so wie in der alten Geschichte, in der ein alter Mann, geplagt von seiner Bürde, mit klagender Stimme um den Tod bat. Dieser sei schließlich gekommen und habe ihn gefragt, was er wolle. Erschrocken habe der Alte ihn nur gebeten, ihm seine Last zu erleichtern, indem er sie wegnehme. Und wie das Meer von den Winden gepeitscht werde, so werde auch unsere Seele von den Wellen des Meeres herumgeschleudert. Gebe es denn keinen sicheren Hafen? Der Prophet Jesaja rate, alle irdischen und himmlischen Sorgen Gott zu überlassen. Auch Jesus ermahne sie, sich nur von eigenem Essen zu ernähren und Freuden nur innerhalb rechtmäßiger Betten zu genießen, denn Gott gefalle aufrichtiges Bemühen und Streben.

Volland werde wissen wollen, wozu Camerarius all das schreibe. Er wollte seine innersten Gedankengänge mit ihm teilen und sich durch das Schreiben von der Last der Sorge befreien, indem er sich einem treuen Freund anvertraue. Da jedoch ausgelassene Festtage (s. Anm.) vor der Tür stünden, könnten sie dies bald persönlich erörtern. Einladung zum Essen. Der Arzt Leonhart (Fuchs) werde auch da sein. Außerdem derjenige (Ambrosius Blarer? s. Anm.), der (von Herzog Ulrich (Württemberg)?) entlassen werden solle, obwohl man ihn vielleicht besser behalten sollte. Aber Camerarius sei sich diesbezüglich auch nicht sicher.

Freundschaftsbeteuerung.

(Michael Pöschmann / Manuel Huth)

Hinweise zur Datierung

Vermutlich in der Zeit entstanden, die Volland und Camerarius gemeinsam in Tübingen verbrachten (1535-1541). Darauf deutet auch die Nennung des Tübinger Professors Leonhart Fuchs hin. Der Entlassungskandidat ist möglicherweise der Reformator Ambrosius Blarer [1], der im Mai 1538 unerwartet entlassen wurde [2]. Dies ist auch ein Hinweis auf das Briefdatum: Die angekündigten Festtage sind dann wahrscheinlich das Pfingstfest (Pfingstsonntag am 15.5.), sodass der Brief auf die erste Maihälfte datiert werden kann. (Hinweis von Torsten Woitkowitz)