Camerarius an Stiebar, 28.09.1541

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Camerarius an Stiebar, 17.08.154017 August 1540 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 03.1543März 1543 JL
Camerarius an Stiebar, 19.08.154419 September 1544 JL
Camerarius an Stiebar, 15.10.154415 Oktober 1544 JL
Werksigle OCEp 1023
Zitation Camerarius an Stiebar, 28.09.1541, bearbeitet von Manuel Huth (31.10.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1023
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 169-170
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1541/10/29
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 4. Calend. Octobr.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Schwäbisch Hall
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Halam nuper veni
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Reise); Türkenkriege/Türkengefahr; Biographisches (Familie)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4
Datumsstempel 31.10.2019
Werksigle OCEp 1023
Zitation Camerarius an Stiebar, 28.09.1541, bearbeitet von Manuel Huth (31.10.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1023
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 169-170
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1541/10/29
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 4. Calend. Octobr.
Sprache Latein
Entstehungsort Schwäbisch Hall
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Halam nuper veni
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Reise); Türkenkriege/Türkengefahr; Biographisches (Familie)
Datumsstempel 31.10.2019


Entstehungsort ermittelt.

Regest

Camerarius sei vor Kurzem in Schwäbisch Hall angekommen (s. Anm.), nachdem er Tübingen verlassen hatte. Er habe seine Familie nachkommen lassen, die vor drei Tagen eingetroffen sei. Morgen wolle er nach Nürnberg weiterreisen. Bei ihnen sei Hasius (unbekannt). Wenn Stiebar wolle, werde Camerarius Hasius anweisen, von Nürnberg (nach Würzburg) zu Stiebar zu reisen. Wenn es Stiebar aber bevorzuge, dass Hasius bei Camerarius bleibe, sei ihm das (auch) recht. Stiebar solle an Hasius schreiben. Camerarius werde vermutlich bis zum 20.10. zu Stiebar reisen, aber er ziehe es vor, darüber zu schreiben, sobald er in Nürnberg angekommen sei. Über alles Weitere wolle er lieber persönlich mit Stiebar reden.

Zu der Angelegenheit (unklar), über die Stiebar im Geheimen geschrieben habe: Es sei nicht verwunderlich, dass sie ihn erregt habe. Er solle sich aber denken, dass man sie nicht tadeln dürfe, weil (die Entscheidung für?) diese Lebensweise äußerst ehrenhaft sei, und in diesen Zeiten nicht nur Lob verdiene, sondern aus vielen Gründen notwendig sei. Und wie sie selbst ihre eigenen Fehler und Laster erkennen müssten, so müssten sie auch die Fehler und Laster anderer Leute erkennen und diese ihnen nachsehen. Aber das müsse Camerarius Stiebar ja nicht sagen, da er dessen Gerechtigkeit und Freundlichkeit kenne.

Bei seinem Bruder (Hieronymus) gehe es nicht so gut vonstatten, aber auch dazu dann (mehr) im persönlichen Gespräch.

Das Geschirr (fictilia) habe Camerarius in Tübingen gelassen mit der Anweisung, es an Stiebar zu schicken.

Über die Einfälle und Siege der Türken (wohl auf die Eroberung Budas bezogen) erzähle man derart schreckliche und entsetzliche Dinge, dass sich alle schon Sorgen um ihr Leben machten. Camerarius empfinde Mitleid für das vergossene Blut, aber er schäme sich für die Handhabung (der Situation) durch irgendeinen Mann (möglicherweise König Ferdinand?). Er wolle aber nicht sagen, was genau er damit meine. Solange man nicht wisse, aufgrund welcher Verfehlungen diese Strafe (über die Nation) gekommen sei, gebe es keine Hoffnung auf Rettung. In Nürnberg werde er hoffentlich Genaueres erfahren, auch wenn er fürchte, dass er jetzt schon besser Bescheid wisse, als er eigentlich wolle.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "Camerarius sei vor Kurzem in Schwäbisch Hall angekommen": Vermutlich wohnte er bei Johannes Brenz.