Camerarius an Seld, 25.01.1559
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0553 |
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Zitation | Camerarius an Seld, 25.01.1559, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (17.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0553 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 114-116 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Sigismund Seld |
Datum | 1559/01/25 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 8. Cal. Febr. 59 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Usu mihi venit, vir Magnifice, dum meditor responsionem ad te |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Geschenksendung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | VG, 10./31.10.22: Die Formulierung recitata quaedam lese ich nicht so, als ob C. die Rede selbst gehalten hat. Aus einem Brief von Ludwig C. (Vorrede zu den Orationes funebres 1569) wissen wir, dass C. die erste Gedenkrede auf Moritz selbst gehalten und neun weitere verfasst hat. Selbst das klingt durch die lateinische Formulierung hier nicht durch. Dieser Brief wäre die einzige Stelle, die uns signalisiert, dass diese Rede auch von JC gehalten wurde. Der war während der Gedenkfeier im Juli 1558 Rektor der Uni.
Dagegen benennen andere Drucke, z.B. https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10165063?page=,1 klar den Sebastian Rosler/Rösler als Redner des Jahres 1558. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 17.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0553 |
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Zitation | Camerarius an Seld, 25.01.1559, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (17.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0553 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 114-116 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Sigismund Seld |
Datum | 1559/01/25 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 8. Cal. Febr. 59 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Usu mihi venit, vir Magnifice, dum meditor responsionem ad te |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Geschenksendung |
Datumsstempel | 17.03.2023 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich (Seld war auf dem Augsburger Reichstag, vgl. MBW, Nr. 8838).
Regest
Während Camerarius an einer Antwort an Seld arbeite, passiere es ihm, dass er - wie die, die beim Nachdenken über den richtigen Weg diesen immer mehr aus den Augen verlieren - sich immer weiter vom Schreiben entferne. Auch wenn Selds Ruf, den ja alle rühmten, und sein angekündigtes Wohlwollen gegenüber Camerarius diesen einlüden, irgendetwas zu schreiben, so wolle er doch in Anbetracht von Selds dignitas größte Sorgfalt walten lassen. Da er andererseits das Absenden des Briefes nicht ewig verzögern wolle und Franz Kram seiner Hoffnung Ausdruck verliehen habe, den Brief selbst überbringen zu können, schicke Camerarius nun den vorliegenden Brief.
Er bitte also Seld, seine freundliche Haltung gegenüber Camerarius zu bewahren; er selbst wolle sich bemühen, dies nicht als Irrtum erscheinen zu lassen. Über die Bücher wolle er nicht mehr schreiben, da Seld sie ja so wohlwollend versprochen habe. Er sehne sich danach, in Diophantos' Logistika Einsicht zu nehmen, ebenso wie in Theons mathematisches Werk. An die erste Schrift hätte man Zasius noch einmal erinnern können; auf den Theon habe ihn dagegen Hieronymus Wolf aufmerksam gemacht, wobei seine Hoffnung darauf aber zunehmend schwinde. Er verstehe selbst nicht, wie er in diesen unruhigen Zeiten noch immer an seinen Studien festhalte, die nicht nur keinen Lohn ernteten, sondern auch zunehmend an Ansehen verlören. So sehr halte ihn die Gewohnheit gefangen. Doch genug davon.
Camerarius glaube, Kram, der die jährlichen Gedächtnisfeiern für Moritz von Sachsen organisiere, habe die letztjährige Rede an Seld geschickt. Nun übergebe er Kram etwas anderes, um es Seld zu überbringen, das Seld freuen werde und ihm zeigen werde, dass Camerarius seiner Wertschätzung würdig sei.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
Im vorhergehenden Brief hatte Camerarius Seld darum gebeten, ihn Einsicht nehmen zu lassen in Diophantos' Logistika sowie Theons Werk, sollte letzteres Teil der von Seld übernommenen Widmanstetterschen Bibliothek sein. Dies war offenbar nicht der Fall, wie der vorliegende Brief zeigt.