Camerarius an Fabricius, 15XX h

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Fabricius, 1544-1546 (?)1544 JL
 Briefdatum
Camerarius an Fabricius, 15XX h1546 JL
 Briefdatum
Camerarius an Fabricius, 05.08.15465 August 1546 JL
Camerarius an Fabricius, 25.09.154625 September 1546 JL
Camerarius an Fabricius, 25.12.15XX25 Dezember 1546 JL
Werksigle OCEp 0859
Zitation Camerarius an Fabricius, 15XX h, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (02.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0859
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 506-507
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Fabricius
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.
Unscharfes Datum Beginn 1546
Unscharfes Datum Ende 1560
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Meißen
Gedicht? nein
Incipit Non accidit mihi acerba mei popularis vehementia
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Familie); Büchersendung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen An US/MP:
  • Hat jemand von euch eine Idee für die Datierung? So kann ich viele Personen nicht identifizieren
  • MP: Der Briefwechsel mit Albinus findet hauptsächlich in den 1560er Jahren statt, allerdings habe ich die Regesten nochmal durchgesehen und keine Stelle gefunden, an der Albinus wegen Leichtgläubigkeit ermahnt wird. In den Briefen von 1569 und 1570 berichtet C. ja von Streitereien in seiner Nachbarschaft in Leipzig, was evtl. zum Beginn des Briefes hier passt?
  • US: es muß aber ja während der Zeit sein, wo der Sohn in der Fürstenschule ist. Wenn es Philipp ist, wie oben zu nr. 0848 angemerkt, dann etwa in der gleichen (frühen) Zeit! Von den anderen Söhnen weiß ich es zzt nicht.

VG, 7.7.22: Zur Datierung: Es war sicher nicht vor 1546, denn in diesem Jahr wurde Fabricius Rektor der Fürstenschule. Der Sohn muss Philipp oder Ludwig sein (ich weiß nicht mehr, wo ich gelesen habe, dass dieser in Meißen Schüler war); da Philipp ab 1559 in Tübingen und Ludwig ab 1560 bei Crato in Breslau war, muss der Brief vorher geschrieben sein. Später wäre nur möglich, wenn es C.' vernachlässigter Jünster, Gottfried, wäre. Über dessen Werdegang wissen wir aber fast gar nichts. Ich tippe allerdings auf die 50er Jahre, da C. reist, ohne von gesundheitlichen Beschwerden zu berichten.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:US
Datumsstempel 2.02.2023
Werksigle OCEp 0859
Zitation Camerarius an Fabricius, 15XX h, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (02.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0859
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 506-507
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Fabricius
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.
Unscharfes Datum Beginn 1546
Unscharfes Datum Ende 1560
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Meißen
Gedicht? nein
Incipit Non accidit mihi acerba mei popularis vehementia
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Familie); Büchersendung
Datumsstempel 2.02.2023


Entstehungsort ermittelt; Zielort mutmaßlich. Einzelne Personennamen mutmaßlich für den Druck anonymisiert.

Regest

Die Leidenschaftlichkeit seines Landmannes (unbekannt) habe Camerarius nicht gestört. Woran er Anstoß nehme, sei die Tatsache, dass bei solchen Streitfragen nicht nur ungeklärt bleibe, worum es eigentlich gehe, sondern auch der Hass auf (einzelne) Menschen mit den Themen vermengt werde, wie Camerarius beobachte. Ersteres schade der Lehre, zweiteres sei unfromm. Aber er sehe ein, dass es vergebens sei, in einer Zeit der Zerstörung auf einen Wiederaufbau zu hoffen. In welch (schlimme) Zeiten sei ihre Generation geraten! Jeder müsse für sich selbst entscheiden, ob er lieber gleichsam eine Kralle im Geschwür des staatlichen Elends sein wolle, oder jemand, der im Rahmen seiner Möglichkeiten darauf achtgebe, dass die Übel sich wenigstens nicht verschlimmerten, wenn sie schon nicht geheilt werden könnten. Es sei klar, wie viel Zwietracht man durch in die Länge gezogenen Verhandlungen geschaffen habe. Es sei unklar, wann sich die Spaltung überwinden lasse. Deshalb dürfe man nicht mehr aus Deklamationen, die bloß der Masse gefielen, nach Gewissheit suchen, sondern es seien sorgfältige Überlegungen gefragt. Aber genug davon.

Adrian (Albinus) habe von irgendwelchen Gerüchten erzählt, die hier (in Leipzig) verbreitet würden. Es seien offensichtlich Lügen. Deshalb habe ihn Camerarius ermahnt, nicht irgendwelchen beliebigen Gerüchten Glauben zu schenken. Auch Fabricius möge dasselbe in Camerarius' Namen tun. Um sich selbst mache sich Camerarius keine Sorgen, aber dass der Ruf der Universität (Leipzig) erschüttert werde, halte er für schändlich und gefährlich. Camerarius wundere sich ziemlich, wie man nicht sehen könne, was dieser Mann (unbekannt) bezwecke. Er schicke anbei ein neulich hier (in Leipzig) publiziertes Buch. Fabricius möge es Albinus zu lesen geben, damit er einsehe, dass das, was man über die hiesigen Verhältnisse erzähle, nichtig sei.

Bei seiner Rückkehr (nach Leipzig) habe er hier seine Gattin (Anna) bettlägerig und mit Fieber vorgefunden. Man glaube, es handle sich um ein Vier-Tage-Fieber (cuius putant τεταρταίαν esse περίοδον). (Wolfgang) Meurer gehe es ganz gut. (Leonhard) Badehorn habe Camerarius auf der Reise getroffen.

Camerarius habe seinen Diener (unbekannt) mit Leckerbissen (in die Fürstenschule Meißen) geschickt, um seinem (kranken) Sohn einige Leckerbissen zu bringen, damit dieser sich geliebt fühle. Fabricius möge den Schulverwalter bitten, den Diener für einen Tag aufzunehmen, damit Camerarius genauere Nachrichten über den Zustand seines Sohnes erhalte.

Grüße an Christoph (wohl Karlowitz), die Kollegen des Fabricius und (Johannes) Banno.

Lebewohl.

(Manuel Huth)