Bording an Camerarius, 01.02.1554
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0389 |
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Zitation | Bording an Camerarius, 01.02.1554, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (22.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0389 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10360, Nr. 282 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M6v-M7v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Jacob Bording |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1554/02/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | cal. Februarii; s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Rostock |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Verum illud esse experior quod est apud Plutarchum |
Link zur Handschrift | http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111091-7 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Korrespondenzbeginn; Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Rezeption) |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 22.10.2022 |
Werksigle | OCEp 0389 |
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Zitation | Bording an Camerarius, 01.02.1554, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (22.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0389 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10360, Nr. 282 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M6v-M7v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Jacob Bording |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1554/02/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | cal. Februarii; s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Rostock |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Verum illud esse experior quod est apud Plutarchum |
Link zur Handschrift | http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111091-7 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Korrespondenzbeginn; Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Rezeption) |
Datumsstempel | 22.10.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zur Datierung
Datum gesichert (durch handschriftliches Original sowie durch den Verweis auf einen Brief Melanchthons vom Januar 1554 (s. Anmerkungen)).
Regest
Bording bemerke nun, wie wahr jenes Zitat bei Plutarch sei: Man teile sich unter Freunden nicht nur den Besitz, sondern auch die Freunde (vgl. Plut. de frat. amor. 490e). Seit gar nicht so langer Zeit verbinde ihn eine Freundschaft mit Philipp Melanchthon und er habe geglaubt, mit dessen Zuneigung zufrieden sein zu können. Aber jener habe ihm nun auch noch das Wohlwollen von Camerarius verschafft. Denn so stehe es in einem Brief Melanchthons (s. Anm.): "Bitte schreibe etwas an Camerarius. Er schätzt dich bereits aufgrund meiner lobenden Empfehlung." Er freue sich über alles, was ihm durch die Freundschaft mit Melanchthon zuteil werde, aber in diesem Fall sei sie auch vorteilhaft, da er mit Camerarius einen weiteren Freund dazugewinne, dessen Gelehrsamkeit über die Landesgrenzen hinaus bewundert werde und dessen Ausdrucksweise selbst von den (zeitgenössischen) Griechen geschätzt werde.
(Wohl als neckische Erpressung gemeint:) Wenn Camerarius aber nichts von ihm wissen wolle, bewahre er Melanchthons Brief auf, um diese Schuld in Zukunft einzufordern (wohl gemeint: da Melanchthon ihm ja Camerarius' Zuneigung zugesagt habe) - obwohl er glaube, dass das nicht notwendig sei, da er Camerarius' Freundlichkeit kenne, die ihm freiwillig mehr geben werde, als er fordern könnte. Er bitte Camerarius nur darum, ihn als den würdigen Freund anzusehen, für den Camerarius ihn laut Melanchthon schon halte, und zwar eher wegen seiner eigenen Zuneigung und Bemühungen um ihn als wegen Melanchthons Empfehlung.
Was Melanchthon Camerarius über ihn erzählt habe, wisse er nicht, er fürchte aber, dass er aufgrund seiner Zuneigung eine hohe Erwartung bei Camerarius geweckt habe, die er nicht so leicht einhalten könne. Er müsse gestehen, dass er über wenig Talent und Bildung verfüge, aber die Begabten und Gelehrten sehr bewundere. Das hätte er ihm persönlich in Leipzig bewiesen, als er mit Andreas Mylius, Camerarius' ehemaligem Schüler, dort gewesen sei, wenn er ihn hätte persönlich treffen können.
Wenn Camerarius glaube, dass ihre gemeinsamen Interessen für eine enge Freundschaft nicht genügten und sie in ihren religiösen Ansichten übereinstimmen müssten, so versichere er, dass er sich vom papistischen Aberglauben, dem er einst angehangen habe, befreit und Frankreich und seine Heimat Antwerpen verlassen habe und nun der Kirche angehöre, in der das wahre Evangelium über Jesus Christus verkündet werde und die auch sie (vos; wohl Camerarius und Melanchthon) in ihren Schriften sehr unterstützten. Er sei sich sicher, dass er ihre Freundschaft in dieser schicksalhaften und schweren Zeit mit Gottes Hilfe aufrecht erhalten werde bis zu seinem letzten Atemzug.
Was die übrigen Freundschaftspflichten angelange, so werde er es, obwohl sie weit voneinander entfernt wohnten und er nur wenig für Camerarius tun könne, niemals an Bemühungen um ihn und an aufmerksamen Wohlwollen fehlen lassen. Durch seine Briefe, möchten sie auch unpassend sein, werde er ihn manchmal besuchen und ihn darum bitten, damit zufrieden zu sein oder Melanchthon zu beschuldigen, dass er ihn dazu aufgefordert habe, an Camerarius zu schreiben.
Lebewohl.
Grüße von Johannes Draconites, der einst als sehr enger Freund in derselben Stadt wie Camerarius (wohl Erfurt, bis 1521, oder Wittenberg, 1521 und 1523) gelebt habe und nun in derselben Stadt wie Bording wohne (Rostock).
(Anne Kram)
Anmerkungen
- „in einem Brief Melanchthons“: Melanchthon an Bording, 18.01.1554 (= MBW, Nr. 7068).