Bedrott an Camerarius, 11.09.1541

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Bedrott an Camerarius, 16.03.154116 März 1541 JL
Bedrott an Camerarius, 01.10.15401 Oktober 1540 JL
Bedrott an Camerarius, 29.09.154029 September 1540 JL
 Briefdatum
Bedrott an Camerarius, 11.09.154111 September 1541 JL

kein passender Brief gefunden

Werksigle OCEp 0271
Zitation Bedrott an Camerarius, 11.09.1541, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (25.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0271
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 67
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K7v-K8r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Jakob Bedrott
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1541/09/11
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Jahr ermittelt (im Druck o.J.); s. Hinweise zu Absendeort und Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit De peste ex Iacobo Gallo cognosces
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Pest (Straßburg)
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen VG, 25.8.22: Durch die Umdatierung musste der Bischof ausgetauscht werden (habe ich shcon gemacht): Erasmus Schenk von Limpurg wurde am 11.8.41 gewählt, vgl. https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89rasme_de_Strasbourg
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 25.08.2022
Werksigle OCEp 0271
Zitation Bedrott an Camerarius, 11.09.1541, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (25.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0271
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 67
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K7v-K8r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Jakob Bedrott
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1541/09/11
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Jahr ermittelt (im Druck o.J.); s. Hinweise zu Absendeort und Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit De peste ex Iacobo Gallo cognosces
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Pest (Straßburg)
Datumsstempel 25.08.2022


Zielort mutmaßlich. Der Brief wurde von Camerarius für den Druck redaktionell überarbeitet.

Hinweise zu Absendeort und Datierung

Bereits am 12. Juli 1540 berichtet Bedrott von einer Epidemie. Der vorliegende Brief ist aber mit großer Sicherheit auf September 1541 zu datieren, denn zeitgleich berichtet Sebald Hauenreuter an Camerarius: Bedrotus Gengebachium est missus, habitationes quaesitum scholasticis, nam in Carthusia tuti a peste esse non potuerunt. Etsi enim hoc tempore nullus obiit, aliquot tamen correpti fuere (München, BSB, Clm 10367, Nr. 1; vgl. hier). Es handelt sich um das Postscriptum eines von Hauenreuter erst Id.Sept. = am 13.9. datierten Briefes, dessen Datum allerdings nachträglich auf 8.Id.Sept. = 6.9. geändert wurde. Da Bedrott den vorliegenden Brief am 11.9. noch Arg(entinae) unterzeichnet, kann das Postscriptum frühestens vom 13.9. stammen. Der Sinn der Rückdatierung durch Hauenreuter ist nicht ohne weiteres ersichtlich. Eine Lesung des Bedrottschen Datums als II (statt 11) ist nicht wahrscheinlich, da dieser stets arabische Tagesdaten verwendet.
(U. Schlegelmilch, 2022)

Regest

Genaueres über die Pest (in Straßburg) könne Camerarius von Jakob Gallus erfahren. Den Rest (= die Überlebenden) der Schule habe man nach Gengenbach verlegt, einen Ort, an den die Seuche kaum vorgedrungen sei, auch wenn er sehr nah an einigen Dörfern liege, in denen die Pest ausgebrochen war. In der Zwischenzeit diskutiere Bedrott heftig (mit den anderen Lehrern), ob die Flucht nützlich sei oder nicht. Auch wenn Bedrott wisse, dass die Haare auf seinem Kopf bereits gezählt seien (Anspielung auf Lukas 12,7), höre er dennoch, dass alte und gelehrte Ärzte eine Veränderung der Luft empfählen. Es heiße, dass man es in den historiae (hier wohl: Chroniken) nur ganz selten oder gar nicht finde, dass Leute beim Wüten der Pest ihre Heimat verließen, aber Bedrott lasse sich davon nicht überzeugen. Es könne ja schlichtweg sein, dass die historici (Geschichtsschreiber) dies nicht erwähnten oder dass es keine sicheren Zufluchtsorte gab. Vegetius schreibe, dass nichts so gut helfe, wie das Feldlager häufig zu verlegen, wenn ein Heer von der Pest heimgesucht werde. Und erkläre nicht auch Lukrez, der die Pest von Athen beschrieb - dies hatte vorher bereits Thukydides getan –, was die meisten Menschen zu solch einem Zeitpunkt unternähmen: "Denn wie viele flohen aus ihren Ländern, wie es Kranke üblicherweise tun" (Lukrez 6, 1236). Bedrott habe schon einmal Camerarius, der viel gelesen und auch selbst sehr viel beobachtet habe, gebeten, ihm diesbezüglich seine Meinung mitzuteilen. Camerarius möge ihm bitte den Grund für das Ausbleiben der Antwort mitteilen oder die Antwort jetzt nachliefern.

Bedrott habe die Bücher der Theologen gelesen, die ihm geschickt wurden, wolle aber vor allem wissen, was Camerarius davon halte.

(Johannes) Sturm sei vom Bischof (Erasmus Schenk von Limpurg) irgendwohin geschickt worden.

Bitte um häufige Briefe. Lebewohl.

(Manuel Huth)