Camerarius an Stiebar, 22.04.1553

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius an Stiebar, 06.04.15536 April 1553 JL
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Camerarius an Stiebar, 25.02.155325 Februar 1553 JL
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Camerarius an Stiebar, 22.04.155322 April 1553 JL
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Camerarius an Stiebar, 13.05.155313 Mai 1553 JL
Camerarius an Stiebar, 13.06.155313 Juni 1553 JL
Camerarius an Stiebar, 22.09.155322 September 1553 JL
Werksigle OCEp 1079
Zitation Camerarius an Stiebar, 22.04.1553, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (20.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1079
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 223-224
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1553/04/22
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 268 (im Druck fälschlich: 10. Cal. Maii 52)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Eger
Gedicht? nein
Incipit Etiam ego et alii iampridem
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554); Theodizee
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen JS: Diesen Satz verstehe ich nicht: "Die Zeitläufe müssten so geartet sein, dass die Veränderungen selbst auf sie fielen."

Hier könnte man noch das Stichwort "Theodizee" vergeben.

VG, 10.8.22: Ich verstehe den Satz auch nicht richtig. Vielleicht besser "Die Zeitläufe aber sind es, in die die Veränderungen selbst fallen"? Beleg für Bamberg statt Nürnberg: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00111092?page=50,51 (clm 10376, f. 19r).

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:JS
Datumsstempel 20.03.2023
Werksigle OCEp 1079
Zitation Camerarius an Stiebar, 22.04.1553, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (20.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1079
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 223-224
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1553/04/22
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 268 (im Druck fälschlich: 10. Cal. Maii 52)
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Eger
Gedicht? nein
Incipit Etiam ego et alii iampridem
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554); Theodizee
Datumsstempel 20.03.2023


Zielort erschlossen.

Regest

Auch wenn Camerarius und andere die Ereignisse vorausgesagt hätten, sei dies dennoch kein Trost für ihren Schmerz, ja es vergrößere ihn sogar. Er wisse nicht, was die Zukunft für Stiebars Heimat (wohl Würzburg) bringe, aber Stiebar wisse sicherlich, dass Camerarius seine Heimat (Bamberg) verloren habe. Aus Mitleid und Achtung vor seinen Verwandten sei Camerarius hier (in Nürnberg) geblieben, obwohl er vorhatte, an die Universität zurückzukehren.

Seinen Mitbürgern (es ist wohl Bamberg gemeint) werde (von Albrecht Alkibiades) unter schrecklichen Drohungen eine ungeheure Summe abgefordert. C. wünschte, er könne Stiebar zu dessen Vorteil und dem des Staates treffen.

Es gebe zwei Faktoren, die den Zustand des Staates veränderten: Menschen und Zeitläufe. Menschen müssten (dazu) einerseits hitzig sein und nach dem Umsturz gieren, andererseits ignorant und hochmütig. Die Zeitläufe müssten so geartet sein, dass die Veränderungen selbst auf sie fielen. Beide Faktoren verbänden sich so, dass mit den Wechseln der Zeitläufe die Natur der Menschen übereinstimme. Aber hauptsächlich sei es die Strafe Gottes, welche die menschliche Schlechtigkeit zügle und zurechtweise. Man müsse der Betrübnis über die Strafe durch wahre Buße entgehen. Wenn diese nicht (von Gott) bewirkt werde, bleibe nur, sie geduldig zu ertragen, gleichsam als zornige Schläge Gottes. So nämlich werde oft die Strafe gemildert. Und vielleicht fänden sie in dem Umstand Trost, dass sie - in Kenntnis der Ursachen für das Leid - die Empörung über die Ereignisse unterdrückten und sich der mächtigen Hand Gottes unterwärfen.

Sonst habe er nichts zu schreiben.

Gebet. Lebewohl.

(Manuel Huth)

Literatur und weiterführende Links

Anmerkungen

  • Stiebar war ab dem 18.4. zusammen mit Karl von Redwitz auf einem Bundestag zu Eger (vgl. PKMS 6, Nr. 506 und 532). Das wird C. gewusst haben, wie aus dem Satz ersichtlich wird: "Er wünschte, er könne Stiebar zu dessen Vorteil und dem des Staates treffen."
  • Möglicherweise war C. am 6. Mai selbst in Eger. Am 11. Mai war er wieder in Leipzig

(Hinweise von Torsten Woitkowitz)