Briefwechsel-Jakob Micyllus

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Allgemein zum Briefwechsel

Zentrale Themen und Konstellationen

Micyllus und Camerarius lernten einander 1518 zu Erfurt im Humanistenkreis um Helius Eobanus Hessus kennen. Dieser Freundschaftsverbund lebte auch nach der örtlichen Trennung weiter, nachdem Micyllus 1524 nach Frankfurt gewechselt war, wo er Rektor der Lateinschule wurde. In OCEp 0001 wird deutlich, dass Dichtung und Musendienst weiter gepflegt wurden. Hessus und Michael Roting werden in diese Dichtergemeinschaft einbezogen. C. und M. korrespondierten vor allem während C.' Tübinger Zeit (1535-1541), als die Wege zu Micyllus nach Heidelberg (1533-1537 und 1547-1558) bzw. Frankfurt (1524-1533 und 1537-1547) relativ kurz waren. In den Briefen werden Karrierepläne diskutiert: OCEp 0412. Auch eine Berufung Micylls nach Tübingen (OCEp 0449, OCEp 0450 und OCEp 0451) steht im Raum, die dieser jedoch ablehnt. In diesem Zug berichtet C. auch über die Entwicklung der Reform an der Universität (Tübingen).

Eine wichtige Rolle im Briefwechsel spielen Briefgedichte wie OCEp 0368. Ein weiteres (OCEp 0150) schreibt C. im April 1537 von einem Kuraufenthalt, worauf M. mit einem längeren Gedicht über den Heidelberger Schlossbrand antwortet. Auch eine Elegie auf den Tod des Hessus (OCEp 1484) schickte C. an M.

Thematisiert werden aber auch profane Angelegenheiten wie Empfehlungen von Studenten (vgl. OCEp 0388).

Weitere Freundschaften, die im Briefwechsel weniger deutlich werden, sind die zu Philipp Melanchthon und Petrus Lotichius Secundus. Letzterer war in Frankfurt Schüler des M. und erlangte wohl auch durch dessen Vermittlung 1557 eine Medizinprofessur in Heidelberg. Lotichius war es auch, der ein Epicedium auf M. verfasste. In OCEp 0799 beschreibt C. als Reaktion darauf seine lange und enge Beziehung zu dem Verstorbenen. Auch Nachrufe auf seine Gattin, auf Wilhelm Nesen, Petrus Mosellanus und auf Simon Grynäus finden wir. Auch die Lebenden kommen nicht zu kurz und werden mit Gedichten bedacht: So betrauert M. in Micyllus, Ad Ioachimum Camerarium abeuntem cum Philippo Elegia, 1568 die Abreise von C. und Melanchthon. Nach Ellinger 1909, S. 173 waren Micyllus und Camerarius auch die Bindeglieder der Erfurter Sozietät zu den Wittenberger Dichtern und Melanchthon, Georg Sabinus und Johann Stigel.

(Vinzenz Gottlieb)

Editionen, Literatur und weiterführende Links

Überlieferung und statistische Übersicht

Insgesamt wurden 9 Briefe in die Datenbank aufgenommen. Davon wurden

  • 5 von Camerarius verfasst.
  • 4 an Camerarius geschrieben.

Im Rahmen des Projektes wurden nur die zeitgenössisch (bis ca. 1600) gedruckten Briefe erfasst. Die folgenden statistischen Daten bilden daher nur einen Ausschnitt des ohnehin nicht vollständig überlieferten Briefwechsels ab und dienen somit eher der Orientierung. Um sie aufzurufen, drücken Sie bitte unten auf "Semantic Drilldown".

In OCEp 0388 werden zwei weitere Briefe C.' an M. erwähnt, die nicht gedruckt wurden.


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