Hessus an Camerarius, 20.03.1540

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Hessus an Camerarius, 29.08.153729 August 1537 JL
Camerarius an Hessus, 14.03.153714 März 1537 JL
 Briefdatum
Hessus an Camerarius, 20.03.154020 März 1540 JL
 Briefdatum
Hessus an Camerarius, 30.07.154030 Juli 1540 JL
Werksigle OCEp 0122
Zitation Hessus an Camerarius, 20.03.1540, bearbeitet von Manuel Huth, Vinzenz Gottlieb und Alexander Hubert (13.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0122
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N4r/v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1540/03/20
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Frankfurt am Main
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Reddidit coram mihi literas tuas longe suavissimas Mycillus noster
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Rezeption); Biographisches (Krankheit)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von
Datumsstempel 13.04.2023
Werksigle OCEp 0122
Zitation Hessus an Camerarius, 20.03.1540, bearbeitet von Manuel Huth, Vinzenz Gottlieb und Alexander Hubert (13.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0122
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N4r/v
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1540/03/20
Datum gesichert? ja
Sprache Latein
Entstehungsort Frankfurt am Main
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Reddidit coram mihi literas tuas longe suavissimas Mycillus noster
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Rezeption); Biographisches (Krankheit)
Datumsstempel 13.04.2023


Zielort mutmaßlich.

Regest

(Jakob) Micyllus habe Hessus persönlich den Brief des Camerarius übergeben, als er zur Frankfurter Messe gereist sei. Klage über ein Fußleiden, das ihn zwinge, (im Hause Micylls) zu bleiben (s. Anm.). Dank für die Genesungswünsche des Camerarius. Klage über die räumliche Trennung zwischen beiden, die den Briefwechsel zwischen ihnen erschwere. Zweimal im Jahr könne er aber einen Brief an Camerarius schreiben, denn auch wenn er in Zukunft nicht alle nicht alle Messetermine wahrnehmen könne, so könne er doch die Gelegenheit nutzen, Camerarius einen Brief zu schreiben.

Die Kommentare zum zweiten Buch der Ilias habe Hessus noch nicht gesehen. Wie alle Werke des Camerarius so werde auch dieses ihm größte Freude bereiten. Camerarius möge auch die anderen Bücher (der Ilias) in derselben Art und Weise angehen, die bereits von Hessus übersetzt, aber noch nicht ediert seien, wie Camerarius richtig gehört habe. Camerarius werde nicht glauben, wie gewaltig (ingens) Hessus das Buch (s. Anm.) geworden zu sein scheine. Es erscheine in diesem Semester, weil es Hessus im letzten Semester ohne Privileg nicht drucken wollte.

Dass Camerarius geschrieben habe, es gehe ihm nicht so gut, habe vermutlich mit seinem Beinleiden zu tun. Sie beide müssten es ertragen. Hessus sei ja Opfer eines ähnlichen Leidens geworden. (Unsicher:) Hoffentlich werde es nicht schlimmer.

Hessus mache sich schon an die Fasti (s. Anm.) Philipp (Melanchthon) dränge ihn dazu.

Grüße an die Gattin, die Kinder und alle Freunde. Lebewohl.

Hessus werde die Grüße an die Freunde ausrichten, sobald er nach Marburg zurückgekehrt sei. Erneutes Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "Klage über ein Fußleiden, das ihn zwinge, (im Hause Micylls) zu bleiben": Hessus spricht von podagra (also Gicht) quae nos principes ita affligere solet, iocum agnoscis. Er spielt dabei mit der doppelten Bedeutung des Wortes princeps ("der Erste" und "der Fürst"): Dass podagra typischerweise in den gehobeneren Schichten auftrat, war ein typischer Topos im Humanismus (vgl. Stolberg 2022, 249f.).
  • "wie gewaltig das Buch": Es handelt sich um Hessus, Homeri Ilias, 1540, eine versifizierte Ilias-Übersetzung. Der Widmungsbrief dieses Buchs ist auf den 25.3.1540 datiert.
  • "Hessus mache sich schon an die Fasti": Vgl. hierzu Krause 1879, Bd. II, S. 255: "Schon längst trug sich Eoban mit dem von Melanchthon angeregten Gedanken, nach Vollendung seines Homer ein größeres Originaldichtungswerk, die Bearbeitung des christlichen Festkalenders nach dem Vorbilde der Ovidischen Fasti in Angriff zu nehmen: jedenfalls eine dankbare, damals ganz zeitgemäße Aufgabe und eines Eoban würdig. Nur die ersten zwölf Verse hat er davon niedergeschrieben. Seiner Muse war ihr Ziel gesetzt."

Literatur und weiterführende Links