Hessus an Camerarius, 20.03.1540
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0122 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 20.03.1540, bearbeitet von Manuel Huth, Vinzenz Gottlieb und Alexander Hubert (13.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0122 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N4r/v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1540/03/20 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Frankfurt am Main |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Reddidit coram mihi literas tuas longe suavissimas Mycillus noster |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Rezeption); Biographisches (Krankheit) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 13.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0122 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 20.03.1540, bearbeitet von Manuel Huth, Vinzenz Gottlieb und Alexander Hubert (13.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0122 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N4r/v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1540/03/20 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Frankfurt am Main |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Reddidit coram mihi literas tuas longe suavissimas Mycillus noster |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Rezeption); Biographisches (Krankheit) |
Datumsstempel | 13.04.2023 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
(Jakob) Micyllus habe Hessus persönlich den Brief des Camerarius übergeben, als er zur Frankfurter Messe gereist sei. Klage über ein Fußleiden, das ihn zwinge, (im Hause Micylls) zu bleiben (s. Anm.). Dank für die Genesungswünsche des Camerarius. Klage über die räumliche Trennung zwischen beiden, die den Briefwechsel zwischen ihnen erschwere. Zweimal im Jahr könne er aber einen Brief an Camerarius schreiben, denn auch wenn er in Zukunft nicht alle nicht alle Messetermine wahrnehmen könne, so könne er doch die Gelegenheit nutzen, Camerarius einen Brief zu schreiben.
Die Kommentare zum zweiten Buch der Ilias habe Hessus noch nicht gesehen. Wie alle Werke des Camerarius so werde auch dieses ihm größte Freude bereiten. Camerarius möge auch die anderen Bücher (der Ilias) in derselben Art und Weise angehen, die bereits von Hessus übersetzt, aber noch nicht ediert seien, wie Camerarius richtig gehört habe. Camerarius werde nicht glauben, wie gewaltig (ingens) Hessus das Buch (s. Anm.) geworden zu sein scheine. Es erscheine in diesem Semester, weil es Hessus im letzten Semester ohne Privileg nicht drucken wollte.
Dass Camerarius geschrieben habe, es gehe ihm nicht so gut, habe vermutlich mit seinem Beinleiden zu tun. Sie beide müssten es ertragen. Hessus sei ja Opfer eines ähnlichen Leidens geworden. (Unsicher:) Hoffentlich werde es nicht schlimmer.
Hessus mache sich schon an die Fasti (s. Anm.) Philipp (Melanchthon) dränge ihn dazu.
Grüße an die Gattin, die Kinder und alle Freunde. Lebewohl.
Hessus werde die Grüße an die Freunde ausrichten, sobald er nach Marburg zurückgekehrt sei. Erneutes Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Klage über ein Fußleiden, das ihn zwinge, (im Hause Micylls) zu bleiben": Hessus spricht von podagra (also Gicht) quae nos principes ita affligere solet, iocum agnoscis. Er spielt dabei mit der doppelten Bedeutung des Wortes princeps ("der Erste" und "der Fürst"): Dass podagra typischerweise in den gehobeneren Schichten auftrat, war ein typischer Topos im Humanismus (vgl. Stolberg 2022, 249f.).
- "wie gewaltig das Buch": Es handelt sich um Hessus, Homeri Ilias, 1540, eine versifizierte Ilias-Übersetzung. Der Widmungsbrief dieses Buchs ist auf den 25.3.1540 datiert.
- "Hessus mache sich schon an die Fasti": Vgl. hierzu Krause 1879, Bd. II, S. 255: "Schon längst trug sich Eoban mit dem von Melanchthon angeregten Gedanken, nach Vollendung seines Homer ein größeres Originaldichtungswerk, die Bearbeitung des christlichen Festkalenders nach dem Vorbilde der Ovidischen Fasti in Angriff zu nehmen: jedenfalls eine dankbare, damals ganz zeitgemäße Aufgabe und eines Eoban würdig. Nur die ersten zwölf Verse hat er davon niedergeschrieben. Seiner Muse war ihr Ziel gesetzt."
Literatur und weiterführende Links
- Krause 1879, Bd. II, S. 252-253
- www.aerztebriefe.de/id/00013055 (Bestätigung des Datums durch Erwähnung der Buchmesse und der Verzögerung des Erscheinens der Ilias-Übersetzung)