Hessus an Camerarius, 07.04.1524

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Hessus, 15231523 JL
Hessus an Camerarius, 09.09.15219 September 1521 JL
Hessus an Camerarius, Sommer/Herbst 1521?31 Mai 1521 JL
 Briefdatum
Hessus an Camerarius, 07.04.15247 April 1524 JL
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Camerarius an Hessus, September 15241 September 1524 JL
Hessus an Camerarius, September 1524?2 September 1524 JL
Camerarius an Hessus, 13.01.152513 Januar 1525 JL
Werksigle OCEp 0354
Zitation Hessus an Camerarius, 07.04.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (02.10.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0354
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. B7r-B8v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1524/04/07
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Erfurt
Zielort Wittenberg
Gedicht? nein
Incipit Molestum vobis esse scribis nihil nos scribere
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen VG, 2.1.23: Die Angelegenheiten mit Jonas und Luther sind mir nicht vollständig verständlich.
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 2.10.2023
Werksigle OCEp 0354
Zitation Hessus an Camerarius, 07.04.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (02.10.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0354
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. B7r-B8v
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1524/04/07
Datum gesichert? ja
Sprache Latein
Entstehungsort Erfurt
Zielort Wittenberg
Gedicht? nein
Incipit Molestum vobis esse scribis nihil nos scribere
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 2.10.2023


Zielort über den Inhalt erschlossen

Regest

C. habe sich beschwert, dass H. ihm nichts geschrieben habe, weder über ungünstige noch über günstige Geschehnisse. H. aber sei nicht mehr derselbe, den C. noch kenne: damals sei ihm kein Sterblicher hinsichtlich der Pflege der Freundschaften und Künste gleichgekommen erst recht kein Wittenberger (nedum vobis semipaganis Vuittenbergensibus). Doch diese Zeiten seien vorbei und kehrten nie wieder. C. habe H. verlassen und dürfe sich daher nicht darüber beschweren, dass er selten schreibe. Capella (Sifridi) erdrücke H. mit der Last der Eloquenz und der Zahl der Briefe, gegen die H. sich nicht einmal den Mund aufzumachen traue. C. wüte mit Stürmen, gegen die die sancta maiestas Melanchthons nicht ankomme. (Wilhelm) Nesen lasse nichts von sich hören: C. möge ihn bitten, das pythagoreische Schweigen(?) zu brechen. Die Musen könnten auch nicht schweigen.

(Justus) Jonas sei vorbeigekommen, um sich beim König (Hessus) zu entschuldigen, der ihn wieder unbeschadet zurückgesandt habe. Was C. über die Sarmatischen Verse (s. Anm.) schreibe, sei für H. rätselhaft. C. möge sie ihm zusenden, damit er seine Blitze gegen die Polen schleudern könne. Denn im Vergleich zu diesen Halbriesen sei er Jupiter.

Jonas habe von Versuchen berichtet, Luther zu überzeugen, dass H. über den Widerruf seiner captiva (s. Anm.) nachdenke. Er sei entrüstet, wie die Menschen über ihn dachten. Deshalb bitte er C., wie er auch Jonas schon gebeten habe, seine Unschuld und seinen guten Ruf zu verteidigen. Über sein (Luthers?) frisch ediertes Büchlein (s. Anm.) freue sich H. sehr und hoffe, dass es bei der Wiederherstellung der humanistischen Studien helfe. Dank für die Grüße von Philipp (Melanchthon) aus dem letzten Brief. Lebewohl. C. möge öfter schreiben, auch wenn es nur Belanglosigkeiten gebe. Gruß an Capella, Nesen und Philipp sowie Johann Setzer (saluta Val. Capellam, Nesenum, Philippo cum Secerio nostro). C. soll H. Luther empfehlen. Diesem hatte H. kürzlich geschrieben, um sich von einer falschen Verleumdung zu reinigen. Wiederum Lebewohl.

(Vinzenz Gottlieb)

Anmerkungen

  • revocanda captiva: das bezieht sich möglicherweise auf die gefangene Kirche, über die H. 1523 ein Gedicht an Luther geschrieben hatte. Krause 1879, Bd. I, S. 379-380 vermutet, dass Hessus sich von den Erfurter Reformatoren abgewandt hat, nicht aber von den Wittenbergern. Gegenüber diesen suchte Hessus sich wohl mit diesem Brief zu rechtfertigen.
  • „Sein frisch ediertes Büchlein“: wahrscheinlich Luther, An die Ratherren aller Städte deutsches Lands, 1524.
  • "über die Sarmatischen Verse": Es geht um ein Gedicht, in dem ein polnischer Dichter die Deutschen der Feigheit bezichtigt hatte. H. antwortete auf diese mit einer Polemik (Hessus, In poetam Sarmatam, 1523), und der damit Attackierte scheint wiederum reagiert zu haben (Krause 1879, Bd. II, S. 351-352).

Literatur und weiterführende Links