Gelen an Camerarius, 11.01.15XX
Werksigle | OCEp 0398 |
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Zitation | Gelen an Camerarius, 11.01.15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (26.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0398 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N5v-N6v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Sigmund Gelen |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 11.01.(o.J.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Basel |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | O hominem officiosum Melanchthonem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Übersetzung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Für MH: Ioachimorum Germanorum Gallorumque - ? US 4/20 |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 26.04.2020 |
Werksigle | OCEp 0398 |
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Zitation | Gelen an Camerarius, 11.01.15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (26.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0398 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N5v-N6v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Sigmund Gelen |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 11.01.(o.J.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Basel |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | O hominem officiosum Melanchthonem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Übersetzung |
Datumsstempel | 26.04.2020 |
ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN
Regest
Oh der pflichtbewusste Philipp Melanchthon, der nicht nur Gelens Brief an Camerarius überbringe, sondern auch umgekehrt! Ansonsten wäre Gelen gewiss nie in den Genuss eines Briefes von Camerarius gekommen. Und gewiss genau zum richtigen Zeitpunkt, denn natürlich sei auch Gelen von den schwierigen Zeiten, die seine Freunde durchlebten, besorgt.
Deshalb sei Gelen sehr erleichtert, dass Camerarius ihm seine Sorge genommen habe, zumindest zum Teil. Er sehe nun, welches ihre Sorgen seien (qua vos urat calceus), doch es sei nicht seine Aufgabe zu helfen (opificium) - während die, die es tun müßten, keine andere Medizin wüßten als die Trinkerei (nisi siccare faecundos calices); deshalb strafe Gott diese Säufer (meribibulos) durch Wassertrinker (aquae potores).
Camerarius habe Gelen für seine Konsequenz gedankt - als könnte Gelen ihn vergessen! Gewiss erkenne auch er Camerarius' großes Talent und sehe ihn und Melanchthon als seine Hauptstützen in der Arena dieses gelehrten Jahrhunderts, ohne die man ihn wohl zurecht geradewegs hinauswerfen würde: Schließlich hätte ihn nichts gehindert, lieber weiter zu schlafen als durch seine Schriften die Aufmerksamkeit naseweiser Kritiker auf sich zu ziehen.
Gelen habe in den letzten zwei Jahren Josephus und Dionysios von Halikarnassos ins Lateinische übersetzt, ebenso den Euagrios Scholastikos. Camerarius werde vielleicht fragen, was ihm einfalle, so viel Arbeit zu verschwenden (hoc operae perdere): Nun, man müsse den Druckern dienen, wie Herkules der Omphale, nur dass der als Lohn Schläge mit der Sandale bekam, Gelen dagegen etwas Geld. Wie auch immer, er müsse die Sache nun zuendebringen, nachdem er einmal die Scham abgelegt habe.
Was die Treue der Übersetzung angehe, so könne Gelen vor kritischen Freunden gewiss bestehen; bezüglich der Ausschmückung der Rede (lenocinium orationis) sei es ein Leichtes, die früheren Übersetzer derselben Autoren zu übertreffen, mit denen alleine er im Wettstreit stehe. Er wünschte sich jedoch um der anspruchsvollen Leser willen, es wäre mehr Würze "aus den Salbentöpfen der Joachime, der deutschen und der französischen" (ex Ioachimorum Germanorum Gallorumque myrotheciis) darin. Doch mit dem bloßen Wünschen erreiche man nichts, und nun gehe ihm, da er noch schwatze, das Papier aus.
Lebwohl.
(Alexander Hubert)