Camerarius an Stojus, spätestens 1557

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Stojus, 23.08.155323 August 1553 JL
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 Briefdatum
Camerarius an Stojus, spätestens 15571557 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stojus, 17.10.155917 Oktober 1559 JL
Camerarius an Stojus, 23.09.156123 September 1561 JL
Camerarius an Stojus, 05.07.15625 Juli 1562 JL
Werksigle OCEp 0206
Zitation Camerarius an Stojus, spätestens 1557, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (23.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0206
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. H4v-H6r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Matthias Stojus
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum: spätestens 1557 (Datum der Publikation; im Druck o.D.)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende 1557
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Dum mihi se male, quod fit saepe, dat ille videndum
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefgedicht; Werkgenese
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen [[Notizen::"Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da ihm das Verworfene immer wieder in den Sinn komme. Seine Entwürfe (für Gedichte) seien – wenn überhaupt – nur dann gut, wenn sie sich auf Aktuelles bezögen.": Scheint mir falsch verstanden. Eher: "Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da er mit wachsendem zeitlichen Abstand auch den Kontakt zum Geschriebenen verliere und dieses ihm aus den Händen gleite. Seine Seine Gedichte würden nur gut, wenn er sie in einem Durchgang schriebe - wenn sie überhaupt gut würden." HIWI (Diskussion)]]
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 23.01.2024
Werksigle OCEp 0206
Zitation Camerarius an Stojus, spätestens 1557, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (23.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0206
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1557
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. H4v-H6r
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Matthias Stojus
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum: spätestens 1557 (Datum der Publikation; im Druck o.D.)
Unscharfes Datum Ende 1557
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Dum mihi se male, quod fit saepe, dat ille videndum
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefgedicht; Werkgenese
Datumsstempel 23.01.2024


Regest

Briefgedicht in 76 Hexametern

Camerarius bekomme denjenigen kaum zu Gesicht, der einst den Onkel (Agamemnon) der Ehefrau (Hermione) des Orestes getäuscht habe (also den Schlaf, s. Anm.). Dabei habe er an Stojus gedacht und dieses Gedicht nachts begonnen und morgens fertiggestellt.

Ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) mache handele richtig, wenn er, was nicht sofort gelinge, beiseite lege; manchmal komme dem Menschen dann von ganz allein das Richtige in den Sinn. Doch bei Camerarius sei es so, dass, was er einmal beiseite lege, ihm entgleite, so wie ein Boot, wenn man aufhört zu rudern, stromabwärts gleitet. Seine Gedichte gelängen, wenn überhaupt, nur dann, wenn er sie fertigstelle, solange sie frisch seien. So habe Camerarius nicht geschlafen und schließlich gefunden, was er gestern nicht habe finden können. Dabei ärgere er sich allerdings, dass er nicht schon früher seinen besten Freund (Philipp Melanchthon?) um Rat für sein Gedicht gefragt habe.

Falls Stojus genauer wissen wolle, welchen Rat dieser gegeben habe, werde er bei ihrem demnächst stattfindenden Treffen mit ihm darüber reden sowie über andere Dinge, über die sie gesprochen haben und bezüglich derer ihr Freund Fuscus (Unbekannt) sie beunruhigt habe. Bis zum gemeinsamen Gespräch sollten die diese Dinge also aufschieben. In der Zwischenzeit könne Stojus Fuscus, der alles gerne auf morgen schiebe, die Fabel vom zaudernden Wolf erzählen, der sich im Winter Schuhe für seine vom Frost aufgerissenen Pfoten besorgen möchte, dies aber solange aufschiebe, bis der Frühling wiederkehre und die Schuhe unnötig mache. Im darauffolgenden Winter bereue der Wolf seinen Aufschub allerdings, da seine Pfoten wieder verwundet würden. Mit dieser Fabel solle Stojus Fuscus dazu auffordern, verlässlicher und weniger sorglos zu sein.

Stojus solle dieses nächtliche Gedicht wohlwollend aufnehmen und ihm im Gegenzug nugae dieser Art zuschicken. Lebewohl zusammen mit Lentulus.

(Anne Kram / Alexander Hubert)

Anmerkungen

  • Die ersten Verse spielen auf Ilias 2, 1–47 an: Zeus sendet Agamemnon einen Traum, dass er die Trojaner besiegen werde; die folgende griechische Offensive führt jedoch zunächst zum Zurückweichen der Griechen.
  • Weder Lentulus noch Fuscus lassen sich bisher identifizieren.