Camerarius an Stigel, 13.08.15XX

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Stigel, 23.03.156123 März 1561 JL
Camerarius an Stigel, 15XX g19 April 1560 JL
Camerarius an Stigel, 06.1559?Juni 1559 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stigel, 13.08.15XX13 August 1561 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stigel, 15XX e11 Februar 1562 JL
Camerarius an Stigel, 15XX b11 Februar 1562 JL
Camerarius an Stigel, 15XX c11 Februar 1562 JL
Werksigle OCEp 0794
Zitation Camerarius an Stigel, 13.08.15XX, bearbeitet von Manuel Huth (13.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0794
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 424-426
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stigel
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 13.08.15XX (Id. VIlis; im Druck o.J.); spätestes mögliches Jahr: 1561 (Stigel starb am 11.2.1562)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende 1561-08-13
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Accepi tuas litteras, quae mihi fuerunt iucundissimae
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Komödie; Biographisches (Rezeption)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 13.12.2019
Werksigle OCEp 0794
Zitation Camerarius an Stigel, 13.08.15XX, bearbeitet von Manuel Huth (13.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0794
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 424-426
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stigel
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 13.08.15XX (Id. VIlis; im Druck o.J.); spätestes mögliches Jahr: 1561 (Stigel starb am 11.2.1562)
Unscharfes Datum Ende 1561-08-13
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Accepi tuas litteras, quae mihi fuerunt iucundissimae
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Komödie; Biographisches (Rezeption)
Datumsstempel 13.12.2019


Regest

Dank für den Brief Stigels. Camerarius hatte bereits ein oder zwei Briefe geschrieben, ohne eine Antwort zu erhalten. Er freue sich, dass Stigel seine Verse (nicht identifiziertes Werk) gefielen. Stigel könne nicht entgangen sein, nach welchen (Gattungs-)Prinzipien sie geschrieben seien. Dank dafür, dass Stigel sogar seine ἰδιωτισμοί (Neologismen) gütig aufnehme. Es zeuge von Stigels Freundschaft zu Camerarius und seinem aufrichtigen Charakter. Leute hingegen, die solche Schriften allzu pedantisch prüften oder sie allzu heftig schmähten, müssten ungnädig und schlecht sein, weil sie den Schriften des Camerarius nicht einmal etwas Freiheit zugeständen, seine an die Allgemeinheit gerichteten Bemerkungen verspotteten und sie dabei auf andere oder sich selbst bezögen. Auf wie viele herrliche Arten habe die Alte Komödie der Polis öffentlich Vorwürfe gemacht, wenn sie sie zum Verleumder, zum Unruhestifter, Übeltäter, Griesgram, ja sogar Musenfeind machte und ihr tausend weitere Vorwürfe entgegenbrachte! (Komödien)Dichter wollten wegen ihres Geschicks und der Mahnungen bewundert werden, mit der sie die Menschen im Staate besser machen wollten, wie Aischylos bei Aristophanes sage (Frösche 1009 f.). Niemand aber sei damals (in Griechenland) so dünnhäutig gewesen (wörtlich: "hatte so zarte und weiche Ohren"), dass er sich durch diese Aussagen beleidigt fühlte, als ob sie sich auf ihn persönlich bezögen. Camerarius gebe zu, dass diese Art von Gelehrtheit (oder: diese Gattung den Gelehrten) verhasst sei, doch habe er sich bemüht, den Hass abzuwenden, indem er eine Art Amulett vorausgeschickt habe. Dennoch entkomme man dem Biss des Denunzianten nicht, wie Camerarius selbst erfahren müsse. Camerarius könnte noch mehr über die Edition und seine Aufrichtigkeit sagen. Aber da Stigel ihn nicht anklage, sondern vielmehr in Schutz nehme, müsse er nicht mehr dazu sagen, und nicht einmal den anderen gegenüber, denen seine ängstliche Verteidigungsrede Anlass zum Tadeln bieten würde. Wortreiche Zeitklage.

Beteuerung der gemeinsamen Freundschaft. Camerarius bereite sich lieber darauf vor, die Zukunft zu ertragen, anstatt sich (in diesem Brief weiter) über die jüngsten Ereignisse zu beklagen.

Segenswunsch. Lebewohl.

(Manuel Huth)