Camerarius an Stigel, 06.1559?

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Stigel, 24.08.155824 August 1558 JL
Stigel an Camerarius, 19.05.155819 Mai 1558 JL
Camerarius an Stigel, 18.05.155818 Mai 1558 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stigel, 06.1559?Juni 1559 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stigel, 15XX g19 April 1560 JL
Camerarius an Stigel, 23.03.156123 März 1561 JL
Camerarius an Stigel, 13.08.15XX13 August 1561 JL
Werksigle OCEp 0456
Zitation Camerarius an Stigel, 06.1559?, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0456
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. V1r-V2r
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 427-428
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stigel
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; ermitteltes Datum: vor dem 11.2.1562 (Tod Stigels)
Unscharfes Datum Beginn 1559-06
Unscharfes Datum Ende 1562-02-11
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Jena
Gedicht? nein
Incipit Ad tuarum litterarum initium venit in mentem mihi
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Familie)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen [[Notizen::VG, 14.9.22: Zur Person Lotter vgl. Notizen der Seite Unbekannt (Lotter). Datum ergänzt, Brieftitel entsprechend verschoben.]]
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 29.06.2023
Werksigle OCEp 0456
Zitation Camerarius an Stigel, 06.1559?, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0456
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. V1r-V2r
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 427-428
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stigel
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; ermitteltes Datum: vor dem 11.2.1562 (Tod Stigels)
Unscharfes Datum Beginn 1559-06
Unscharfes Datum Ende 1562-02-11
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Jena
Gedicht? nein
Incipit Ad tuarum litterarum initium venit in mentem mihi
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Familie)
Datumsstempel 29.06.2023


Entstehungs- und Zielort erschlossen

Regest

Zum Anfang des letzten Briefes von Stigel kämen ihm folgende Verse des Euripides in den Sinn: "Manchmal ist es besser zu schweigen als zu reden, und manchmal ist es besser zu reden als zu schweigen" (Euripides, Orestes, 638 f.). Dementsprechend müsse man also die Zeiten (in diese beiden Kategorien) unterteilen. Wenn man aber jemanden nicht überreden könne, egal was man sage (nach Sophokles, Philoktet, 1393 f.) gemäß dem Neoptolemos des Sophokles, was könne man dann besseres tun als zu schweigen? Dasselbe wolle also auch Camerarius tun und den Mitmenschen gegenüber schweigen, alles Weitere aber Gott im Gebet anvertrauen und überlassen.

Der Brief (von Stigel?) sei zusammen mit einem anderen Brief des Camerarius verschickt und persönlich von Camerarius' Sohn (nicht identifiziert) an Stigels Schwager Lotter (unbekannt) übergeben worden (vgl. Camerarius an Baumgartner d.Ä., 30.05.1559). Lotter sei ausgerichtet worden, dass er, wenn er einen Brief (an Stigel?) zurückschreiben wolle, dieses Schreiben an Camerarius schicken solle. Aber das habe er nicht getan.

Camerarius teile den Schmerz Stigels (es geht wohl um ein krankes Familienmitglied; s.u.) nicht nur, weil er in Stigel einen wahren und zuverlässigen Freund sehe, sondern weil ihn selbst oft ähnliche Probleme beunruhigten – und zwar sowohl bereits zuvor als auch jetzt, da seine Frau (Anna) nun schon seit fast zehn Monaten erkrankt sei, auch wenn man bereits auf das Ende oder eine Linderung der Krankheit hoffe. Camerarius bete, dass dasselbe bei Stigel geschehe. Ansonsten könne er nichts tun. Sollte es aber doch etwas geben, könne Stigel mit seiner Unterstützung rechnen.

Stigel schreibe nichts Neues, wenn er über die Charakterlosigkeit eines gewissen Mannes (unbekannt) schreibe, dass er sich in viele fremde Angelegenheiten mische. Schon längst wisse Camerarius, dass dieser Mann ein Zungendrescher von der Art des Sisyphos sei. Camerarius meide daher den Umgang mit ihm. Er bleibe bei seiner Meinung und wolle mit diesem Mann (Matthias Flacius?) nichts zu tun haben.

Segenswunsch, Lebewohl und Grüße von der Familie.

(Manuel Huth)

Anmerkung

"Camerarius teile den Schmerz Stigels": Vielleicht ist Stigels zweite Frau Katharina Kirsten, die er am 7. Dezember 1556 heiratete, gemeint. Vgl. zu dieser Heirat: Schneider 2002, S. 25.

Anmerkungen zur Parallelüberlieferung

Die Ausgaben unterscheiden sich nur sehr geringfügig.

Anmerkungen zur Datierung

Der Brief ist vielleicht Mitte Juni 1559 geschrieben worden: Die Krankheit der Frau des Camerarius begann vor dem 25. August 1558, vgl. Camerarius im Brief vom 25. Januar (1559) an den Magister des Schönen Künste und Kanoniker am Würzburger Neumünster (Bayerische Staatsbibliothek München, clm 10368 Nr. 266): uxor autem iam mensem VI. decumbit laborans febre. Bis Mai 1559 war die Frau des Camerarius an Leib und Seele schwer krank (vgl. MBW, Nr. 8684 Anm.). Vor dem 25. Juni 1559 wären 10 Monate herum gewesen. Vgl. zur langwierigen Genesung von Anna Camerarius auch Camerarius an Baumgartner d.Ä., 26.06.1559.

(Torsten Woitkowitz)