Camerarius an Stiebar, 13.08.1530

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 13.08.153015 Juli 1530 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 01.1531aJanuar 1531 JL
Camerarius an Stiebar, 01.15311531 JL
Camerarius an Stiebar, 26.05.153126 Mai 1531 JL
Werksigle OCEp 0140
Zitation Camerarius an Stiebar, 13.08.1530, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0140
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. X7r-X8r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1530/07/15
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Idus VIL. Anno 1530
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Augsburg
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Hanc e Vindelico mitto tibi rure salutem
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefgedicht; Hodoeporicum; Reichstag 1530 (Augsburg)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:JS; Benutzer:VG
Datumsstempel 9.03.2023
Werksigle OCEp 0140
Zitation Camerarius an Stiebar, 13.08.1530, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (09.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0140
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. X7r-X8r
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1530/07/15
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Idus VIL. Anno 1530
Sprache Latein
Entstehungsort Augsburg
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Hanc e Vindelico mitto tibi rure salutem
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefgedicht; Hodoeporicum; Reichstag 1530 (Augsburg)
Datumsstempel 9.03.2023


Briefgedicht in 23 elegischen Distichen. Zielort vielleicht Würzburg.

Regest

C. schicke diesen Gruß aus dem Augsburger Land. Den Namen des Absenders müsse St. nicht suchen, da er die Hand erkennen sollte. Ob er sich wundere, dass von den vielen tausend Briefen nur ein einziger in Versform geschrieben sei? (V. 1 – 6). Es sei nichts Besonderes; er habe nur Entspannung und die lange Reise zu verkürzen gesucht, da er staubumhüllt allein reitend unterwegs sei (V. 7-8 u. 22). C. bezeichnet den Brief als carmen agreste (bäurischen Gesang: V. 13) und vergleicht sich selbst mit einer Turteltaube, die ihre Klagelaute aus luftiger Höhe ertönen lasse, auch wenn die Nachtigall am schönsten klinge. Dazwischen gibt es immer wieder sprachliche Bilder in Bezug auf die Dichtung. Auch die gemeinsame Freundschaft wird betont: Eher werde der Main aus Stiebars Stadt (Würzburg) zurück zu seiner Quelle (caput) im Mons Abiegnus (s. Anm.) fließen, wo sich die Wasserscheide der Flüsse Eger, Naab, Saale und Main befinde, als dass sie (C. und St.) einander vergäßen oder ihre heilige Freundschaft verletzt würde (V. 27-31). Im Gedenken daran dichte C. nun in verschiedenen Versmaßen (V. 33-34). Oft habe C. bei so einer Beschäftigung den Großteil einer langen Reise eher absolviert (V. 35-36). Nun hänge C. träge in Augsburg fest (s. zur Datierung), wo der Kaiser die Streitfragen des Reiches behandle. C. habe seine schnell angefertigten descripta (Aufzeichnungen) überdacht und an Marcellus übergeben, der sie an St. schicken solle. Jener sei unübertroffen im Fleiß und eines Sinnes mit C. und St. und er erzähle, dass St. bald anwesend sein werde. Die Morgenröte möge diesen gewünschten Tag bringen. Lebewohl.

(Vinzenz Gottlieb, Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Mons Abiegnus: Dies wird das Fichtelgebirge bezeichnen. Dort entspringen die vier genannten Flüsse in einem relativ kleinen Gebiet, südlich von Bischofsgrün.

Anmerkungen zur Datierung

  • Das im Druck angegebene Datum (Iden des Sextilis) ist nicht plausibel:
    • Die Formulierungen klingen so, als sei C. nicht lange zu vorher in Augsburg eingetroffen. Nichts deutet darauf hin, dass C. und St. sich dort vorher getroffen hätten.
    • Am 13.8. war C. bereits wieder aus Augsburg abgereist (vgl. MBW – Regesten online, Nr. 1023.1, OCEp 1658).
    • Idibus Quintilis ist wahrscheinlicher: Ein Brief Melanchthons (MBW – Regesten online, Nr. 964, OCEp 1656) vom 10.7.1530 ist aus Augsburg nach Nürnberg geschrieben.
    • Am 15.7. könnte C. also schon in Augsburg sein. Stiebar befand sich auch auf dem Augsburger Reichstag, reiste aber Anfang August (mit Post von Philipp Melanchthon) zu Erasmus von Rotterdam nach Freiburg im Breisgau. Dass C. ihm über Marcellus einen Brief hinterherschickte, scheint fraglich. Stiebar kehrte ja nach dem 12.8. zurück nach Augsburg (vgl. MBW – Regesten online, Nr. 1019).
    • Der Ausdruck „hänge nun träge in Augsburg fest“ spricht für eine Datierung in den Juli: In Augsburg wurde C. (spätestens) am 3.8. wirkungsvoll tätig, als er bei der Verlesung der Confutatio zur Confessio Augustana eine Mitschrift anfertigte (vgl. Corpus Reformatorum 2, Nr. 821, col. 249-252 und Nr. 862 col. 262).
  • Das im Druck angegebene Jahr 1530 stimmt überein mit der Tatsache des Reichstags (vgl. V. 37-38).

Literatur

  • Mundt 2004, S. XXIV-XXV (Teilübersetzung mit Anmerkungen)