Camerarius an Sambucus, 21.01.1567

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Sambucus, 21.01.156721 Januar 1567 JL
 Briefdatum
Camerarius an Sambucus, 24.04.156724 April 1567 JL
Sambucus an Camerarius, 01.06.15671 Juni 1567 JL
Camerarius an Sambucus, 09.-11.15681568 JL
Werksigle OCEp 1206
Zitation Camerarius an Sambucus, 21.01.1567, bearbeitet von Manuel Huth (07.07.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1206
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 408-410
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Sambucus
Datum 1567/01/21
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit Cum multa ac magna merita Cl. V. Ioan. Cratonis
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Büchersendung; Drucklegung; Bibliothek (Sambucus)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 7.07.2019
Werksigle OCEp 1206
Zitation Camerarius an Sambucus, 21.01.1567, bearbeitet von Manuel Huth (07.07.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1206
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 408-410
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Sambucus
Datum 1567/01/21
Datum gesichert? ja
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit Cum multa ac magna merita Cl. V. Ioan. Cratonis
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Büchersendung; Drucklegung; Bibliothek (Sambucus)
Datumsstempel 7.07.2019


Zielort mutmaßlich.

Regest

Camerarius äußert sich anerkennend über die vielfachen Verdienste des Johannes Crato, der durch lobende Worte viele Unterstützer vermittelt und insbesondere das schon längst bestehende freundschaftliche Verhältnis zwischen Camerarius und Sambucus gefestigt und befördert habe. Außerdem habe Crato Sambucus die Möglichkeit eröffnet, einen Brief an Camerarius zu schreiben, der in diesen Tagen angekommen sei.

Diesem Schreiben habe Camerarius entnehmen können, dass keineswegs all seine Briefe Sambucus erreichten. In einem seiner verlorenen Briefe habe er mitgeteilt, dass das Werk des Sambucus (sc. die Epithetorum Farrago) und das Buch des Hephaistion bei ihm (in Leipzig) seien, dass er sich um die Drucklegung der Schrift des Sambucus bemühen und das zweite Buch bei Gelegenheit zurückschicken wolle. Von dieser Mitteilung abgesehen sei der Verlust der Briefe zu verschmerzen.

Camerarius halte es aber für einen großen Gewinn, dass ihm der Brief des Sambucus zugestellt wurde, nicht nur, weil das Schreiben die Wertschätzung des Sambucus erkennen lasse, sondern auch, weil es Hoffnung auf einen gewaltigen Bildungsschatz mache. Camerarius habe sich sehr gefreut, als er den (mitgeschickten) Index der Bücher des Sambucus gelesen habe, zumal Sambucus ihm großzügig die gemeinsame Nutzung der Bücher gestatte. Auch wenn diese Zeiten so geartet seien, dass schon der Besitz, sicher aber die nutzbringende Ausübung ihrer Studien erschwert und unmöglich gemacht werde, und Camerarius mit zunehmenden Alter immer schlaffer werde, so bringe doch allein die Beschäftigung mit diesen Studien ihm ein bisschen irdisches Glück, richte ihn oftmals auf und gebe ihm seinen Mut zurück, wenn er hoffnungslos und niedergeschlagen sei. Camerarius bitte daher um die Ausleihe (einiger) dieser Schätze, die er pfleglich behandeln werde. Camerarius habe diesen Brief nach Nürnberg an seinen dort wohnenden Sohn, den Arzt Joachim, zur Weiterleitung an Sambucus geschickt. Er habe seinem Sohn aufgetragen, einen Weg zu finden, wie der Brief schnell an Sambucus zugestellt werden könne und wie Sambucus schnell dem Sohn des Camerarius seine Entscheidung bezüglich der Ausleihe mitteilen könne.

Jüngst seien hier (in Leipzig) die Progymnasmata des Aphthonius herausgegeben worden, damit die Schulen mit diesem Werk ausgestattet werden können. Oft habe an den Progymnasmata, wie man sage, das Wasser gestockt (Cicero, De officiis 3,117). Aber Camerarius habe das angefangene Werk abschließen müssen, obwohl seine Erläuterungen noch nicht fertig waren.

Camerarius habe diesem Brief die kürzlich hier (sc. an der Universität (Leipzig)) erschienenen proposita beigefügt, im Glauben, Sambucus werde die Lektüre Freude bereiten.

Lebewohl.

Camerarius habe den Aristaenetos des Adressaten gesehen und mit Leichtigkeit erkennen können, dass Sambucus beim Druckprozess nicht zugegen war. Camerarius habe (dennoch auch weiterhin) eine hohe Meinung von Sambucus.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Zu den "proposita": Es handelt sich wohl um einen Gelegenheitsdruck der Universität von Aushängen etc., die nach der Art der Wittenberger Scripta publice proposita in Bänden gesammelt und gesondert publiziert wurden.

Literatur und weiterführende Links