Camerarius an Hommel, 25.01.1559?

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Hommel, 15.10.155815 Oktober 1558 JL
Camerarius an Hommel, 08./09.1558?1 August 1558 JL
Camerarius an Hommel, 19.01.155819 Januar 1558 JL
 Briefdatum
Camerarius an Hommel, 25.01.1559?25 Januar 1559 JL
 Briefdatum
Camerarius an Hommel, 11.03.155911 März 1559 JL
Camerarius an Hommel, 26.06.155926 Juni 1559 JL
Werksigle OCEp 0774
Zitation Camerarius an Hommel, 25.01.1559?, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0774
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 372-374
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Hommel
Datum 1559/01/25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; s. unten Bemerkungen zu Datum, Entstehungs- und Zielort
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Dresden
Gedicht? nein
Incipit Perturbationum mearum signum esse potest
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte; Epigramm
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen mit griech. Gedicht; ggf. als eigenes Werk/Brief anlegen.
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 29.06.2023
Werksigle OCEp 0774
Zitation Camerarius an Hommel, 25.01.1559?, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0774
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 372-374
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Hommel
Datum 1559/01/25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; s. unten Bemerkungen zu Datum, Entstehungs- und Zielort
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Dresden
Gedicht? nein
Incipit Perturbationum mearum signum esse potest
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Briefgedichte; Epigramm
Datumsstempel 29.06.2023


Bemerkungen zu Datum, Entstehungs- und Zielort

Hommel hatte vom 10.04.1558 bis 24.09.1559 eine feste Anstellung als kurfürstlicher Vermesser am Dresdner Hof (vgl. Woitkowitz 2008, S. 84). Hauptsächlich in dieser Zeit, in der Hommel lange von Leipzig abwesend war, ergab sich die Notwendigkeit der brieflichen Kommunikation (vgl. a. a. O.). Eine Stütze findet dieser Rahmen in der Tatsache, dass der Brief vor dem 04.11.1559 geschrieben worden sein muss, dem Tag, an dem der genannte Andreas Nuntaller gestorben ist. Von August 1558 bis Mai 1559 war die Frau des Camerarius an Leib und Seele schwer krank (vgl. MBW – Regesten online Nr. 8684 Anm.). Im Brief findet die Krankheit der Frau von Camerarius Erwähnung. Anfang und Ende der Erkrankung bilden damit den Terminus post quem und den Terminus ante quem. Also ist der Brief frühestens im August 1558 geschrieben. Im Brief äußert Camerarius materielle Existenzprobleme im Zusammenhang mit seinem ungesicherten Besitz in Franken, wofür er Hilfe benötigt. Im Brief heißt es außerdem, dass Camerarius Karlowitz einen Brief geschrieben hat, den er mitschickt und den Hommel zustellen soll. Von allen überlieferten Briefen von Camerarius an Karlowitz aus diesem Zeitraum passt am besten der vom 25.01.1559 mit der Bitte um Hilfe in seiner Bedrängnis. Dieses Datum wird durch die im Brief geäußerte Erwartung eines Reichstags bestätigt, der am 12. Februar 1559 in Augsburg begann.

Entstehungsort wird Leipzig sein, Zielort Dresden. (Hinweise von Torsten Woitkowitz)

Regest

Man könne es als ein Zeichen seiner Verwirrtheit verstehen, wenn Camerarius nicht schicke, wovon er zuvor geschrieben habe, dass er es schicke. Er erinnere sich, neulich das Sprichwort erwähnt zu haben von den größeren Fischen, die die Kleineren fressen, dessen Ausarbeitung Hommel Nuntaller hätte übergeben sollen. Später habe er die entsprechenden Blätter zwischen anderen wiedergefunden, die er nun mitschicke.

Schwere Sorgen bedrückten Camerarius: In der Heimat gehe es mit seinen Angelegenheiten bergab; hier ernähre ihn zwar seine Arbeit, doch nur durch Gottes Gnade und ohne, dass ein Mehr übrigbleibe. Von der dringend nötigen Reise in die Heimat halte ihn der Gesundheitszustand seiner Frau ab. Hinzu kämen zahlreiche andere Sorgen, sodass es nicht verwunderlich sei, wenn seine Studien derzeit ruhten.

Ohne die Krankheit seiner Gattin würde Camerarius sofort alles hinter sich lassen und in die Heimat reisen, auch sich um das Fortkommen seiner Söhne kümmern. So wolle er nun nicht nur von Hommels Rat, sondern auch seiner Hilfe profitieren. Sein Besitz sei gering, müsse deswegen aber umso sorgfältiger bewahrt werden. Eher wolle er alles erdulden, als zu betteln und zu bitten. Ob der Reichstag (conventus) stattfinde, wisse Camerarius nicht. Er habe an Karlowitz geschrieben, Hommel solle den Brief zustellen lassen, denn er habe es leichter. (Dem Brief schließt sich ein griechisches Gedicht an Andreas Nuntaller an, in dem es u. a. um das oben genannte Sprichwort geht)

(Alexander Hubert)