Camerarius an Hessus, November/Dezember 1525
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0007 |
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Zitation | Camerarius an Hessus, November/Dezember 1525, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (06.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0007 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Hessus, Epistolae familiares, 1543 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 267 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1525-11-15 |
Unscharfes Datum Ende | 1525-12-15 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Lauterburg (Coburger Land) |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod a Norinbergensibus, tuae eruditionis causa |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Stellenangebote und Berufungen) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 6.02.2023 |
Werksigle | OCEp 0007 |
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Zitation | Camerarius an Hessus, November/Dezember 1525, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (06.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0007 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Hessus, Epistolae familiares, 1543 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 267 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1525-11-15 |
Unscharfes Datum Ende | 1525-12-15 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Lauterburg (Coburger Land) |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod a Norinbergensibus, tuae eruditionis causa |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Stellenangebote und Berufungen) |
Datumsstempel | 6.02.2023 |
Zielort mutmaßlich. Entstehungsort laut Druck ('Lauterpyrgi, quae specula Francica est').
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zur Datierung
- Laut Krause 1879, S. 410 wurde Hessus Mitte August mitgeteilt, dass man eine Schule in Nürnberg gründen wolle und dabei an ihn denke. Die Berufung erfolgte noch im selben Jahr.
- Der Brief stammt aus einer Phase, als die Schulgründung sehr konkret bevorstand. Das Schreiben (nicht bekannt) der Stadt Nürnberg enthielt sicherlich ein Stellenangebot.
- Mit MBW, Nr. 438 (vom 1.1.1526) schickt Melanchthon aus Wittenberg Hessus' Antwort (abgedruckt in Hessus, Epistolae familiares, 1543, S. 38) nach Nürnberg. Darin erscheint eine konkrete Gehaltsforderung von 150 Gulden.
- Der hier vorliegende Brief muss zwischen Melanchthons Besuch in Nürnberg (Oktober/November 1525) und seinem Schreiben entstanden sein. Camerarius begleitete ihn von Wittenberg nach Nürnberg (vgl. MBW, Nr. 422 und 428). Es ist anzunehmen, dass Mel. auf dem Rückweg über Erfurt nach Wittenberg reiste und dabei die Verhandlungen mit Hessus erledigte. Der Brief wurde gemeinsam mit dem offiziellen Schreiben der Stadt von Mel. an Hessus übergeben ('Philippus secum fert').
- Über Mel.'s Reise gibt der Melanchthon-Briefwechsel einige Eckpunkte: Der Aufbruch aus Wittenberg war nicht vor dem 21.10. (vgl. MBW, Nr. 428), die Ankunft in Nürnberg erfolgte vor dem 15.11. (vlg. MBW, Nr. 429). Am 2.12. war er noch nicht in Erfurt (vgl. www.aerztebriefe.de/id/00013024). Einige Tage vor dem 20.12. war Mel. wieder in Wittenberg (vgl. MBW, Nr. 432).
- Damit erscheint Ende November/Anfang Dezember als plausibles Entstehungsdatum.
Regest
Camerarius beglückwünscht Hessus erfreut zur Berufung (an das Egidiengymnasium) durch die Nürnberger. Auch Camerarius selbst werde dorthin berufen, wisse aber nicht einmal, was genau er dort eigentlich tun solle. Es freue ihn, wieder in engeren Kontakt zu Hessus treten zu können, ihre Freundschaft reiche ja fast bis zur Kindheit des Camerarius zurück.
Philipp (Melanchthon) führe einen offiziellen Brief (der Stadt Nürnberg) mit sich. Sobald Hessus aus diesem Brief erfahren habe, in welche Stellung man ihn berufen wolle, möge er bitte so handeln, wie es am besten für das Gemeinwohl und die Wissenschaften sei. Es sei überflüssig, dass ihm Camerarius viel über diese Stadt und die Sitten ihrer Bürger berichte oder dass er Hessus dazu auffordere, das zu tun, was seiner (= Camerarius') Meinung nach das Beste für das Gemeinwohl sei, denn sicherlich werde Melanchthon ihm alles deutlich erklären. Auch würden etwaige Mahnungen von Camerarius in Anbetracht der Klugheit des Hessus wohl nur lächerlich, ja widerwärtig wirken. Hessus sehe ja, in welchem Zustand sich alles und (insbesondere) die schönen Künste befänden. Auch sei unzweifelhaft, dass jeder von ihnen die Pflicht habe, sein Vermögen und sein Leben für die schönen Künste zu riskieren. Es sei also höchst tadelnswert, wenn man sie nicht einmal dann befördern wolle, wenn es zum eigenen Vorteil sei. Hessus möge – weise und gebildet wie er sei – Rücksicht nehmen auf das Gemeinwohl, auf Camerarius und auf sich selbst.
Grüße von Jakob Fuchs (von Walburg). Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Der Entstehungsort Lauterburg bezeichnet vermutlich Lauterburg im Coburger Land. Demnach hat Cam. Mel. noch bis an die Grenze Frankens begleitet, bevor er nach Bamberg heimkehrte (vgl. MBW, Nr. 444).
Literatur
- Krause 1879, S. 410 f. (zur Berufung von Hessus)
- Kunkler 2000, S. 109-111 (zur Berufung von Camerarius und Hessus)