Camerarius, Pueris scholasticis, 1552

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Opus Camerarii
Werksigle OC 0558
Zitation Ioachimus Camerarius Pabeperg(ensis) pueris scholasticis, bonas literas discentibus, s(alutem) d(icit), bearbeitet von Marion Gindhart (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0558
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Ioachimus Camerarius Pabeperg(ensis) pueris scholasticis, bonas literas discentibus, s(alutem) d(icit)
Kurzbeschreibung Camerarius stellt in der Widmung an die pueri scholastici den Nutzen der lateinischen Komödien für die Schule heraus: An ihnen können die Eigenheiten der lateinischen Sprache erkannt und erlernt werden (so es das Alter bzw. die Vermittlung seitens der Lehrer erlaube) und man könne auch moralische Lehren aus ihnen ziehen. Die vorliegende Textausgabe folgt der Maßstäbe setzenden Edition von Georg Fabricius (1548), die Camerarius Valentin Bapst zum Nachdruck empfohlen und orthographisch überarbeitet habe. Die Schüler werden als explizite Adressaten aufgerufen, die gottgegebene Möglichkeit zur Bildung zu nutzen und sich beständig um die vera religio, pietas und honestas morum zu bemühen.
Erstnachweis 1552/03/31
Bemerkungen zum Erstnachweis Die Widmung an die pueri scholastici datiert Lipsiae, prid. Cal. April. Anno (...) 1552.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Komödie; Edition; Editionsphilologie; Werkgenese
Paratext zu
Paratext? ja
Paratext zu Terenz, Comoediae sex, 1552
Überliefert in
Druck Terenz, Comoediae sex, 1552; Terenz, Comoediae sex, 1574
Erstdruck in Terenz, Comoediae sex, 1552
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. V1r-V5r
Carmen
Gedicht? nein
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft am Original überprüft
Bearbeitungsstand korrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 4.02.2020
Opus Camerarii
Werksigle OC 0558
Zitation Ioachimus Camerarius Pabeperg(ensis) pueris scholasticis, bonas literas discentibus, s(alutem) d(icit), bearbeitet von Marion Gindhart (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0558
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Latein
Werktitel Ioachimus Camerarius Pabeperg(ensis) pueris scholasticis, bonas literas discentibus, s(alutem) d(icit)
Kurzbeschreibung Camerarius stellt in der Widmung an die pueri scholastici den Nutzen der lateinischen Komödien für die Schule heraus: An ihnen können die Eigenheiten der lateinischen Sprache erkannt und erlernt werden (so es das Alter bzw. die Vermittlung seitens der Lehrer erlaube) und man könne auch moralische Lehren aus ihnen ziehen. Die vorliegende Textausgabe folgt der Maßstäbe setzenden Edition von Georg Fabricius (1548), die Camerarius Valentin Bapst zum Nachdruck empfohlen und orthographisch überarbeitet habe. Die Schüler werden als explizite Adressaten aufgerufen, die gottgegebene Möglichkeit zur Bildung zu nutzen und sich beständig um die vera religio, pietas und honestas morum zu bemühen.
Erstnachweis 1552/03/31
Bemerkungen zum Erstnachweis Die Widmung an die pueri scholastici datiert Lipsiae, prid. Cal. April. Anno (...) 1552.


Schlagworte / Register Komödie; Edition; Editionsphilologie; Werkgenese
Paratext zu
Paratext? ja
Paratext zu Terenz, Comoediae sex, 1552
Überliefert in
Druck Terenz, Comoediae sex, 1552; Terenz, Comoediae sex, 1574
Carmen
Gedicht? nein
Bearbeitungsdatum 4.02.2020


Aufbau und Inhalt

Camerarius positioniert sich als Lehrer in der Diskussion über die Komödiendichter und ihre Werke: Er betont ihren Nutzen für die Schüler, die - so es das Alter bzw. die adäquate Vermittlung seitens der Lehrer erlaube - durch die Lektüre der Texte die Eigenheiten der lateinischen Sprache erkennen und lernen und auch moralisch davon profitieren können. Er klagt über die aktuelle Lage der cultura bonarum literarum atque artium (V1v), die unter den Kriegshandlungen und der allgemeinen Ignoranz der Menschen leide. Da jedoch mahnende Worte nichts nützen, empfehle er alles weitere Gott. Er selbst werde seine Pflicht als Lehrer weiter erfüllen. Ziel müsse es sein, die Kinder sprachlich adäquat auszubilden, damit sie zur explicatio & interpretatio & doctrina veritatis (V2r) gelangen können.
Im Folgenden rekurriert Camerarius auf die Terenzausgabe von 1546, an der er sich auf Bitten von Valentin Bapst d.Ä. beteiligt hatte und die bei den Gelehrten durchaus Anklang gefunden habe. Er habe dabei die Varianten aus diversen Druckausgaben notiert, da er keine Handschriften zur Verfügung hatte (vgl. den Widmungsbrief zur Ausgabe). Er verweist zudem darauf, dass er sich über das Genus der Komödie wie auch über die Metren geäußert habe (Nostram etiam sententiam tum de hoc toto genere, itemque de numerorum reconcinnatione explicuimus, V2r/v). Dies könnte auf seine Ausführungen in der Plautus-Teilausgabe von 1545 anspielen.
Als Bapst nun eine neue Auflage dieses Druckes plante, habe es sich gut gefügt, dass zwischenzeitlich die Ausgabe von Georg Fabricius (1548) vorlag. Auf Camerarius' Betreiben habe der Drucker seine "Annotata" von 1546 getilgt und den Text von Fabricius übernommen, der alle bisherigen Editionen übertreffe. Camerarius werde ihn in Leipzig als verbindliche Lektüregrundlage einführen. Da er keine Vermischung seiner Anmerkungen mit der des Fabricius wollte, habe er lediglich den Text der Komödien in den Druck gegeben, so dass auch der (Straßburger) Offizin, die die annotierte Edition herausgegeben habe, kein Schaden entstehe. Es folgen Ausführungen zu orthographischen Anpassungen, die manche für unwesentlich halten mögen, die aber unabdingbar für die philologische Arbeit seien und die in der vorliegenden Edition umgesetzt wurden. Camerarius lobt als Exponenten einer solchen akribischen Arbeit Pietro Bembo und Giovanni Gioviano Pontano.
Er selbst widme seine Arbeit all denen, die Schulen besuchen, an denen die bonae literae so unterrichtet werden, dass die Schüler die Sprache als Grundlage für weitere Fortschritte lernen. Anstößige Passagen sollen - und dies liege in der Verantwortung der Lehrer - entweder ausgelassen oder aber zur moralischen Erziehung (um-)interpretiert werden. Jedenfalls gehe so von den Texten keine Gefahr aus. Die Möglichkeit, sich die bonae literae anzueignen, sei gottgegeben und solle von den Schülern wahrgenommen werden in ständiger Bemühung um die vera religio, pietas und honestas morum (V4v). Camerarius empfiehlt die Schüler abschließend dem Schutz Gottes an; sie sollen ihm dienen und (später) dem Staat nutzen.